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Montag, 6. April 2015

Zwiebeln stecken mit 20 Monaten

Eine kleine aber feine und wirkungsvolle Übung des täglichen Lebens bzw.eine Übung zur Pflege der Umgebung möchte ich euch heute vorstellen. Der Zwerg hat mit seinen 20 Monaten selbst Zwiebeln gesteckt. Abgeschaut hat er sich dies bei seinem Vater und den Vorgang dann durch Nachahmung immer und immer wieder wiederholt. Er hat die Steckzwiebeln genau so in die Erde gesteckt wie es vorgesehen ist. Es sind die kleinen Aufgaben die wir bereits unseren Kleinkindern übertragen können bzw. hat er diese Übung aus freien Stücken selbst gemacht ohne das es eine spezielle Vorgabe von uns beiden gab - schlichtweg einfach durch Nachahmung. 
Aber seht selbst.....


Die Übung des Täglichen Lebens bzw. die Übung zur Pflege der Umgebung sind Konzepte entwickelt von Maria Montessori. Es ist eine Grundlage dafür das das Kind die Selbstständigkeit erlernt. Jeder Mensch braucht sie um in einer sozialen kulturellen Umwelt selbstständig zurechtzukommen. Die Übungen helfen dem Kind die Feinmotorik, Grobmotorik, Hand-Fuß-Koordination, Gleichgewicht, und Sensomotorik zu schulen und zu verfeinern. Und es befriedigt das sinnvolle Tun bei dem Kind. Da es sich bei dieser Übung um die Pflanzenpflege bzw. das Gärtnern handelt wird dies der Pflege der Umgebung zugeordnet. 

Ziele der Übungen des Täglichen Lebens bzw. zur Pflege der Umgebung sind
- sie fördern die Unabhängigkeit des Kindes vom Erwachsenen
- es fördert die Selbstständigkeit des Kindes und damit seine Sicherheit und sein Selbstwertgefühl
- es dient der Feinmotorik, Grobmotorik, Hand-Fuß-Koordination, Hand-Augen-Koordination, dem Gleichgewicht und der Sensomotorik zu schulen und zu verfeinern
- es befriedigt das sinnvolle Tun des Kindes
- sie fördern, verfeinern und harmonisieren Bewegungsabläufe und lassen den vollständigen Zyklus der Arbeit erleben
- das Verantwortungsbewusstsein des Kindes wird durch diese Übungen gestärkt für sich selbst und deren Umgebung
- gleichzeitig bildet sich im Kind eine innere Ordnung
- das Kind erlernt dadurch eine genaue Ablauffolge die solange wiederholt wird bis das Kind den genauen Ablauf der Übung verdeutlicht hat
- für das Kind zählt das Ergebnis des Tuns, sie wollen eigenständig arbeiten

Zwiebeln stecken - der Vorgang
Die Steckzwiebeln werden mit dem Keimabsatz nach oben schauend in das bereits Unkraut befreite, und umgegrabene Erdreich gesteckt. Sie werden nur soweit in die Erde gesteckt, dass sie gerade noch von Erde bedeckt sind. Die Zwiebeln sollten in einer geraden Reihe gesetzt werden , der Abstand sollte 20 cm aufweisen und zwischen den verschiedenen Steckzwiebeln sollte ein Abstand von 5-10 cm eingehalten werden. 

Was lernt das Kind
Durch das Zwiebeln stecken lernt das Kind die Zwiebeln in einer geraden Linie zu stecken, einen Abstand einzuhalten, Abstände einzuschätzen, die Hand-Augen-Koordination wird geschult, das Kind lernt seine Feinmotorik einzusetzen dadurch das die Zwiebeln sanft in die Erde gesteckt werden und das Kind bekommt ein Gefühl dafür wie tief die Zwiebeln gesteckt werden sollen. Es  muss selbst abschätzen wie viel Druck es auf die Steckzwiebel ausüben muss damit sie nur wenig mit Erde bedeckt sind. Es verinnerlicht den Ablauf des Zwiebeln Steckens und freut sich im Nachhinein über seine Erfolge die es erlebt hat. 

Alter des Sohnes
zum Zeitpunkt des Zwiebeln Steckens - 20 Monate alt


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