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Freitag, 28. August 2015

Unsere Zwillinge sind - eineiig oder zweieiig ?

Heute war wieder FA-Termin. Zwei Wochen ist die letzte Untersuchung her und in der Zeit sind die Zwillinge um das doppelte gewachsen. Wir sahen heute sogar wie sich beide Babys bewegten. Wow, dieses Gefühl ist einfach bei jeder neuen Schwangerschaft absolut unglaublich. Baby Nr.1 auf der linken Seite, bewegte seine Beine und kleinen Füßchen. Baby Nr.2 auf der rechten Seite, bewegte seine beiden Arme und streckte diese immer und immer wieder - hoch in die Luft, als würde es jubeln. Allen Grund zum jubeln hatten die Babys und wir, denn wir bekamen heute noch einmal mitgeteilt ob es sich um eineiige oder um zweieiige Zwillinge handelt. Bereits vor zwei Wochen fragte ich nach, dort erkannte man es bereits aber ich hab da wohl irgendwas falsch verstanden und war der Annahme dies würde/könnte sich noch einmal ändern, falsch gedacht wie gesagt. 

Trommelwirbel. Jubel und Freudentränen - unsere Zwillinge sind eineiig. Wir bekommen eineiige Zwillinge. Ich kann gar nicht richtig in Worte fassen was dies für uns Eltern bedeutet, es ist absolut unfassbar und wir sind so überglücklich darüber. Das Glück wäre aber auch nicht weniger gering wenn sie zweieiig wären, um es an dieser Stelle gleich zu sagen. Wow, eineiig also. Sie werden gleich aussehen, sie werden ähnlich denken, sie werden ähnliche Vorlieben und Hobbys anstreben, man wird sie schwer voneinander unterscheiden können ( dies stelle ich mir bei der Familie auch echt lustig vor ) , sie werden das gleiche Geschlecht haben, die gleiche Blutgruppe und eine gleiche Erbanlage. Der Gedanke, dass da zwei  gleich aussehende wunderbare  Geschöpfe -  in meinen Armen liegen, an meiner Brust trinken, in meinem Bett schlafen und mich anblicken ist gigantisch und ich Platze vor Freude. Als wir erfuhren, dass wir mit Zwillingen schwanger sind hegten wir beide den absoluten Wunsch nach eineiigen Babys. Dieser hat sich nun erfüllt. Es ist und bleibt für uns ein absoluter Segen. Ich strahle heute vor Glück wie ein Honigkuchenpferd, hab ich mir doch immer gewünscht in meiner ersten Schwangerschaft mit eineiigen Zwillingen schwanger zu werden, aber die zweite Schwangerschaft tut es auch ;)

Der Unterschied - zwischen eineiig und zweieiig
Wer sich nun nicht ganz mit dem Thema beschäftigt hat und nicht genau weiß worin der Unterschied liegt, dem versuche ich es kurz zu erklären. 

Wenn zwei Eizellen gleichzeitig heran reifen und von verschiedenen Samenzellen befruchtet werden entstehen zweieiige Zwillinge. Genetisch gesehen sind diese wie normale Geschwister. Hier hat jeder Fötus eine eigene Plazenta (dichorial) und eine eigene Fruchthöhle (diamniot), 

Bei eineiige Zwillinge dagegen wo sich die Eizelle nach vier bis sieben Tagen nach der Befruchtung teilt, haben beide Föten eine gemeinsame Plazenta (monochorial). Dies lässt sich in den meisten Fällen nur ganz früh erkennen, vor der 12.Schwangerschaftswoche sieht man es am besten. Mit absoluter Sicherheit handelt es sich um eineiige Zwillinge wenn sie nur eine gemeinsame Fruchthöhle (momoamniot) und sich eine gemeinsame Plazenta teilen - dies ist bei uns der Fall. Unsere Zwillinge liegen in einer Fruchthöhle, haben nur eine Plazenta aber dafür zwei Fruchtblasen. Es gibt ja auch Zwillingsschwangerschaften mit nur einer Fruchtblase. Zwei Fruchtblasen sind übrigens ein gutes Zeichen und verursachen im späteren Verlauf der Zwillingsschwangerschaft "weniger" Probleme als mit nur einer gemeinsamen Fruchtblase. Damit hat sich unsere Eizelle nach mehr als 8 Tagen geteilt. Teilt sich die Eizelle erst nach dem 12.Entwicklungstag so entstehen siamesische Zwillinge, die Wahrscheinlichkeit dafür liegt aber nur bei 1:45.000.

Risikoschwangerschaft - Zwillingsschwangerschaft
Hinzu kommt das Mehrlingsschwangerschaften wie Zwillings, Drillings oder weitere als Risikoschwangerschaften eingestuft werden. Unsere Schwangerschaft ist also eine Risikoschwangerschaft. Dies bedeutet, dass das Risiko von Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt größer ist als bei einer Normalen Schwangerschaft. Es bedarf daher einer intensiven Begleitung und Überwachung, es gibt mehr Arztbesuche, die Schwangerschaft muss auch durch Pränatale Diagnostik untersucht werden, es wird häufiger geschallt und auch die Durchblutung und das Gewicht der beiden Föten werden intensiv überwacht. Denn es kann häufig passieren, dass ein Fötus dem anderen etwas nimmt, sich eines besser entwickelt und es dadurch dem anderen am Wachsen und der Gewichtsaufnahme hindert. Auch ist das Thema Frühgeburt sehr präsent in einer Zwillingsschwangerschaft mit eineiigen Zwillingen wie bei uns.... aber dazu folgt vielleicht ein gesonderter Artikel.

Ich werde Euch weiter auf dem Laufenden halten und freue mich, dass Ihr mit uns gemeinsam die Zwillingsschwangerschaft erlebt. 

Eure Verena mit den zwei Bauchzwergen.

Dienstag, 25. August 2015

"Hallo Baby Neu"

Nach einer langen Blogpause und Artikel-Durststrecke melde ich mich endlich wieder zurück, wenn auch nur kurz - denn es gibt Neuigkeiten. Neuigkeiten die ich am liebsten vor Glück in die große weite Welt schreien möchte. Bereits vor unserem ersten gemeinsamen Familienurlaub wurde es sehr ruhig auf meinem Blog und auch versprach ich euch ein paar der Urlaubsbilder hier zu zeigen, wozu es nicht kam. Obwohl ich keine Artikel mehr veröffentlicht habe, ward Ihr noch immer an meiner Seite und habt meinen Blog gelesen. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei all meinen Lesern, sei es über den Blog oder Facebook. Ohne Euch wäre der Blog nicht der der er ist.

Manchmal geschieht im Leben etwas, womit man nicht gerechnet hätte aber man hat diesen Plan auch nicht versucht zu verhindern, sondern sich alles offen gelassen für das was kommt. Wir haben unsere Arme und Herzen geöffnet und Allem anderen die Entscheidung überlassen. Das Leben lässt sich nicht planen und durchorganisieren und Pläne sind dazu da geändert zu werden. Die aller schönsten Dinge im Leben benötigen keinen Plan - sie geschehen ganz von alleine, ohne das man darauf Einfluss hat. Sie treten in unser Leben und unsere eigene Vorstellung. Plötzlich verschieben sich Prioritäten und das ganze Leben ordnet sich neu - denn es entsteht Leben. 

Mit der Geburt unseres Sohnes, der mittlerweile bereits 25 Monate alt ist, fühlte ich mich und unsere Familie - komplett. Mir fehlte es an nichts und ich war wunschlos glücklich durch ihn. Wir mussten lange auf ihn warten und wünschten uns nichts sehnlicher als ein Kind. So waren die Schwangerschaft und das Kind absolut geplant und gewünscht. Die erste Schwangerschaft, die erste Geburt, das erste Kind in den Armen zu halten, zu stillen, zu tragen und jede Nacht gemeinsam einzuschlafen und aufzuwachen, das Leben mit dem Erstgeborenen - ist etwas ganz besonderes was selbst mit den Jahren an keinerlei Zauber verliert. Im Gegenteil. Mit dieser Erfahrung war es für mich immer schwierig über ein 2.Kind nachzudenken, denn da ist diese riesen große Angst die einem sagt "werde ich dem 2.Kind genauso gerecht", "kommt das 2.Kind mir überhaupt so nahe wie mein Wunschkind" und natürlich möchte man absolut nicht das sich das Erstgeborene zurückgestellt fühlt. Meine Sorgen waren immer sehr groß und vielleicht sogar unbegründet, dennoch waren sie präsent. Bei meinem Mann allerdings stellte sich bereits früh der Wunsch nach einem 2.Kind ein, er war eher optimistisch eingestellt und äußerte zum 1.Geburtstag unseres Sohnes bereits den Wunsch. Ab diesem Zeitpunkt sprach er über nichts anderes mehr. Überall sah er Babybäuche und Babys, überall sah er all die Freude und verknüpfte es immer mit unserer Schwangerschaft, damals, die ja für uns beide die mit Abstand schönste Zeit und Erfahrung in unser beider Leben war.

Pläne ändern sich, Wünsche ändern sich, das Leben ändert sich. Wochen bevor ich etwas spürte, wusste der Mann es bereits. Er sah mich an und sagte plötzlich "Schatz du bist schwanger". Ich hielt dies natürlich für einen Scherz und fragte wie er denn darauf kommt. Er spürte es, ich sähe anders aus, ich rieche anderes und ich würde mich anders verhalten - so wie damals in der Schwangerschaft mit unserem Sohn. Ein Monat verging. Nachdem dann auch noch Freunde dachten ich sei schwanger und der Mann noch immer felsenfest davon überzeugt war, ging ich Samstags einen Test holen - natürlich NUR um ihm zu beweisen das es nicht so ist. Frau spürt schließlich wenn sie schwanger ist, so ein Quatsch dachte ich, wie kann er dies spüren und ich nicht. Gut, Anzeichen gab es schon wie - einen Bauch der anders aussah, der Sohn sagte immer öfter "die Muttermilch sei leer", die Brüste spannten etwas und mein geliebter Kaffee schmeckte plötzlich absolut nicht mehr er widerte mich an. Natürlich hatte der Mann recht! Überraschung - wir bekommen ein Baby. Wow, ich war überrascht und hatte ehrlich gesagt absolut nicht damit gerechnet. Es war unerwartet, aber wir haben auch nichts unternommen um es zu verhindern - 2 Jahre lang. Die Situation war eine andere als damals daher mussten wir uns zuerst an den Gedanken gewöhnen, ihn annehmen und ins uns auf nehmen. Nach dem Annehmen kommt das Begreifen. Nach dem Begreifen und Realisieren dann - die Freude und das unglaublich große Glück. Es braucht Zeit. Zeit sich darauf einzulassen, auf all das Neue was kommt. 

Zwei Wochen waren vergangen und noch immer hatten wir unserem Sohn (25 Monate alt) nichts davon gesagt, aber dies war auch nicht nötig denn er spürte es ganz von alleine. Seine Intuition und seine feinen Antennen hatten es bereits gespürt. Er spürte was wir wussten. An einem Nachmittag legte er seinen Kopf auf meinen Bauch und sagte wie aus heiterem Himmel "Mama Baby Nui (Neu) im Bauch drinne", mir stockte der Atem. Er verriet das Geschlecht des Kindes, sagte das mein Bauch dick ist und das er sich darüber freut. Dann berührten seine Lippen meinen Bauch, er küsste ihn und sagte in meinen Bauch "Hallo Baby Nui (Neu)". Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen das ich auf der Stelle von meinen Gefühlen überwältigt wurde und den halben Tag weinen musste - aus purer Freude. Ich kann diesen Moment bis heute nicht erklären außer, dass er es einfach gespürt hat. Ja, dieser Moment war magisch, unglaublich, unfassbar rührend und hat mir all meine Ängste in Bezug darauf dass unser Sohn sich vielleicht nicht freuen würde, mit diesem einen Moment genommen. Die Worte meines Sohnes haben mich so sehr berührt und noch nie zuvor hat er etwas Schöneres gesagt was mich tiefer berührt hat.



Wir sind schwanger, überglücklich und freuen uns sehr auf das was kommt. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Leben vorbestimmt ist. Das das Leben einen vorbestimmten Plan für einen jeden Menschen bereit hält. Jedes Leben was geschenkt wird, man kann es nicht anders sagen - ist ein Wunder. Ein Wunder. Ein Geschenk. Es ist etwas ganz besonderes das uns geschenkt wurde. Unsere Familie wächst und wird erweitert, unser Sohn wird großer Bruder und unsere Herzen werden größer und öffnen sich für Euch - Herzlich Willkommen in unserer Familie Baby Nr.2 + Baby Nr.3. Wir freuen uns riesig auf Euch. Doppeltes Glück, doppelte Freude, doppeltes Wunder und doppelte Liebe. Zwillinge, Wow. <3


Verena

Montag, 17. August 2015

Die haben Kinder? Wo leben die - im Keller?

Neulich waren wir bei einem befreundeten Elternpaar eingeladen, auch sie haben ein Kind welches sich im gleichen Alter wie unser Sohn befindet. Wir haben guten Kontakt und sehen uns oft und auch unsere Kinder verstehen sich super untereinander. Bereits vor unserem Besuch kündigte die Freundin mit Worten wie "hier ist es nicht so sauber wie bei Kinderlosen" ein Szenario an welches mit meiner Ordnung zusammenpasste. Ich erwiderte den Satz mit "ach, mach dir darüber mal keine Gedanken, hier sieht es doch genauso aus" und bereitete mich auf haufenweise dreckige Wäsche, unzählige Fußspuren die durch das gesamte Haus führen und auf Spielsand welcher sich in jedem Raum des Hauses befindet, mental vor - ich ging feste davon aus ,in meiner Vorstellung, dass es eben genau so bei ihnen ausschaut wie bei uns, nach den gesagten Sätzen. Aber wie sagt man so schön - Vorstellung und Realität sind noch einmal zwei verschiedene paar geputzte Schuhe.

Angekommen und aus dem Auto ausgestiegen, erschlug mich zum einen das Klinker verputze Haus - wie es so da stand mit seinen geputzten Fenstern und Jalousien, der gekehrten und von Unkraut beseitigten Einfahrt und  der sauberen Haustüre mit Willkommensschild. Ja, auch wir haben ein kleines Häuschen, eine Einfahrt und eine Haustüre - aber ohne Willkommenschild, mit einer kleinen Staubschicht auf den Fenstern und die Straße ist weder gekehrt noch von Unkraut beseitigt, zumindest nicht alle 2 Tage. Die Türe geht auf und mich erschlägt es beim ersten Anblick - das grelle weiß der Wände, ein paar rote Wände, der polierte Fliesenboden, das polierte Laminat und die penible Ordnung. Was zur Hölle ist hier los, denke ich mir und woher nehmen die bitte die Zeit hierfür - fürs penible saubermachen und für die Kindererziehung gleichzeitig. Versteht mich nicht falsch hier ist es auch sauber, aber ich verbringe nicht mehr Zeit mit dem putzen als mit meinem Kind. Im selben Moment stelle ich mir die Frage nach einer Putzfrau, alleine ist dies doch gar nicht machbar, oder doch? Zumindest nicht wenn gleichzeitig ein Kind zuhause betreut wird. Die Mutter ist genau wie ich noch in Elternzeit zuhause, bei ihrem 2 jährigen Kind. Nur beim betreten des Hauses liegen bereits Welten zwischen uns und ich fühle mich sofort unwohl. Am liebsten würde ich auf der Stelle nachhause fahren um mein Haus zu putzen. Abwarten, vielleicht türmen sich doch irgendwo die Wäscheberge und man sieht es erst auf den 2.Blick.

Danach folgte eine kleine Hausführung - es war nicht nur der Flur der glänzte sondern jedes einzelne Zimmer war wie aus dem Ei gepellt, sogar das Kinderspielzimmer. Das Haus glich einem Ikea-Katalog oder besser noch einem Design-Katalog für Möbel. Jedes einzelne Möbelstück stand so zurechtgerückt da. Es standen frische Blumen in mehreren Zimmern, es gab viel Deko und Schnick Schnack, Dinge auf die man so Wert legt wenn man keine Kinder hat oder wenn das Kind eben die Deko nicht mutwillig versucht zu zerstören. Die Kissen waren penibel auf der Couch aneinandergereiht, es standen keine Schuhe im Flur herum, die Garderobe quoll nicht über und auch sonst stand nirgendswo so eine kleine Kiste rum, in die man sonst seinen ganzen Kleinmüll schleudert der so rumfliegt und sich anhäuft. Der Kleinmüll von dem man nicht weiß, brauch ich das noch oder kann das weg, wo soll es nur hin, die Schränke sind doch bereits voll, schmeiß ich mal in die Kleinmüllramschkiste. Oja, solche Kisten bzw.Kleinmüllramschberge liegen bei mir auf der Fensterbank, auf der Mikrowelle und auf dem Schreibtisch - dieser ist ein Kleinmüllramschtisch, ein ganzer Tisch man könnte ihn auch Wühltisch nennen.... Wo ist nur dieser Tisch bei ihnen? Ich finde keinen? Und auch sonst finde ich kein Spielzeug, kein Kleinzeug, keine Briefhaufen, keine Zeitungshaufen, nichts. Nichts! Einfach nichts was sonst irgendwo so rum liegt. Alles liegt penibel und sauber sortiert an seinem dafür vorgesehenen Platz. Und es ist sauber, so sauber das man vom Boden essen könnte. Es duftet, nach frischen Blumen und nach Putzmittel. 

Die haben ein Kind? Wo lebt das - im Keller? Beim Betrachten des Kinderspielzimmers fällt mir auf das alles irgendwie aufgeräumt aussieht, aufgeräumt und zurecht gerückt. Unser Kinderzimmer zuhause sieht beim bespielen aus als hätte eine kleine Bombe eingeschlagen, richtig so, so gehört sich das. Am Ende wird aber genauso aufgeräumt, dann wenn das Kind eben nicht mehr spielt. Am meisten störte mich wohl aber das man dem gesamten Haus absolut NICHT ansah, dass hier ein Kind lebt, bzw. Eltern mit einem Kind. Nirgends lag Spielzeug oder etwas Kindgerechtes herum außer der Kinderhochstuhl der es erahnen ließ. Ich hab nichts gegen Eltern die ihre Wohnung oder ihr Haus so einrichten als lebe darin kein Kind - aber der Anblick macht mich irgendwie echt traurig. Es macht mich traurig wenn Kinder nur in ihrem "Kinderspielzimmer" mit den Spielsachen spielen dürfen, oder im Garten und danach wieder alles fein säuberlich wegsortiert wird damit der Rasen schön grün vor sich hin wirkt, ohne das Leben was das Kind hinterlassen hat. Es macht mich traurig wenn der Sand direkt vom Fliesenboden weggekehrt wird und der Boden nass gewischt wird weil man Kinderfußspuren auf ihm sieht - Fußspuren die von Freude und Abenteuer erzählen. Dass kann später erledigt werden wenn das Abenteuer beendet ist, aber nicht sofort. Es macht mich traurig wenn Kinder ihrer Phantasie keinen freien Lauf lassen können weil sie auf ein Zimmer eingeschränkt sind und sich darin aufhalten müssen oder sollen, oder weil es einfach einfacher ist nicht danach das ganze Haus aufräumen zu müssen. Und es macht mich traurig wenn Kinder in ihrem Zuhause in dem sie leben keine Kinder sein dürfen, sondern irgendwie wie kleine Erwachsene leben sollen die genau das tun sollen was die Eltern gerade tun. Bloß kein Aufwand, bloß kein Dreck und bloß kein Spielzeug (zumindest nur auf ein Zimmer beschränkt). Das Haus wirkt nicht lebendig sondern steril, eben so als gäbe es kein Kind in dem Haus. Die Atmosphäre glich ja fast schon einem Krankenhaus, so steril war alles. Es wirkt als könnte es sich nicht ausleben so wie es die Natur vorgesehen hat für das Kind. Irgendwie ist das alles für mich echt traurig anzusehen und ich stelle mir so kein Zuhause für mein eigenes Kind vor. 

Versteht mich nicht falsch, in dem Artikel geht es nicht um Sauberkeit und Ordnung oder darum das der Haushalt penibel aufgeräumt ist, nein - es geht um einen Sauberkeitswahn und darum, dass das Haus fast keimfrei und steril war. Keimfrei und steril passt für mich einfach nicht mit einem Kind zusammen, dass ist alles. 


Eine gewisse Ordnung und Sauberkeit ja (mal mehr und mal weniger und mal ist die Klingel ausgeschaltet weil ich so keinen Besuch erwarten möchte) aber es sollte nicht im Vordergrund stehen oder dazu führen das man das Kind dadurch vernachlässigt. Wenn ich sauber mache, dann immer gemeinsam mit meinem Sohn und ich binde ihn in jede meiner Tätigkeiten mit ein. Er ist mir beim staubsaugen, beim Abwasch, beim Abtrocknen, beim Boden wischen, bei der Gartenarbeit und was sonst noch so getan wird behilflich, weil er dies von sich aus möchte. Trotzdem ist es in unserem Zuhause nicht steril sauber, ich bin auch kein Putzteufel und störe mich nicht daran wenn mal was liegen bleibt oder es etwas unordentlich und chaotisch ist wie es eben in einem Kinderhaushalt zugeht. Das Haus erzählt jeden Tag eine Geschichte und von unseren Erlebnissen und daran würde ich nichts ändern wollen.

In unserem Zuhause wird gelebt, erforscht und entdeckt. Es gibt Staub, Sand und schmutzige Kinderfüße die voller Freude durch das Haus laufen dürfen. Es liegt überall etwas herum das ganz klar sehen lässt hier lebt eine Familie mit einem glücklichem Kind welches sich voll und ganz zuhause fühlen darf, dass sich frei entfalten kann und soll. Hier wird gelacht, sich schmutzig gemacht, getobt, gehüpft, getanzt, mit Wasser, Matsch, Mehl und Farbe gespielt. Hier liegen wir auf dem Teppich mit vielen Decken, solange wir wollen und kuscheln, essen und stillen nach Herzenslust und ohne auf die Zeit zu sehen. In jedem Zimmer gibt es Kinderspielzeug - im Esszimmer einen Malplatz, im Flur steht eine Wippe und Rutschautos, in der Küche steht seine Kinderküche und im Wohnraum mehrere Spielkisten und seine Bücherwand. Hier genießen wir unsere kostbare Zeit mit unserem Sohn während der Abwasch seit zwei Tagen wartet, die Wäscheberge immer größer werden, während die Kleinmüllkramschkiste immer größer wird und man auch mal wieder etwas Ordnung schaffen "müsste". Müsste, aber nicht wollen und schon gar nicht wenn die Zeit mit meinem Sohn darunter leidet. Weil die Zeit mit meinem Sohn mir mehr gibt als alles andere auf dieser Erde und jeder auch nur winzige Moment es verdammt noch einmal Wert ist, ihn mit meinem Sohn zu verbringen. Die gemeinsame Zeit mit meiner Familie, die Geborgenheit und die Liebe das sind die Dinge die mir wichtig sind - Alles andere kann später erledigt werden.

Ich möchte nicht später sagen müssen "ich hatte keine Zeit für mein Kind, weil ich mit Unwichtigkeiten wie dem Haushalt beschäftigt war“, nein ich sage  "Das war die beste Zeit meines Lebens - die ich mit meinem Kind verbringen durfte". Diese Zeit kommt nie wieder, also lasst sie uns genießen.


Eure kuschelnde Verena 

Dienstag, 11. August 2015

Chili sin Carne - fleischfrei genießen

Gestern gab es mal wieder eine extra große Portion Chili sin Carne - dies ist die fleischfreie vegane Variante des Chili con Carne. Aufgrund der Nachfrage habe ich das Rezept noch einmal verbloggt und wünsche Euch viel Spaß beim nachkochen.

Die Variante ohne Fleisch wird durch Soja Schnetzel ersetzt und schmeckt verblüffend gleich, als wäre welches darin. Ich hatte sie mal meiner Familie vorgesetzt und keiner hat den Unterschied bemerkt;-) Sie schmeckt einfach fabelhaft und es lohnt sich definitiv die 2-3 fache Menge zu kochen denn am 2.Tag noch einmal aufgewärmt und erst am 3.Tag schmeckt sie noch viel besser als frisch gekocht.

Die getrockneten Soja Schnetzel sind überall erhältlich sogar bei DM und Rossmann. Preistechnich ist die vegane Variante sogar um einiges günstiger als mit Fleisch und man erhält eine größere, fertig gekochte Menge heraus. 

Für 4 Personen nimmt man 75g Soja Schnetzel
Für eine extra große Portion 125g Soja Schnetzel.
Dies ist mein Rezept.


Zutaten für - Chili sin Carne 

  • 125 g  Soja Schnetzel fein
  • 300 ml vegane Gemüsebrühe
  • 1 weiße Zwiebeln
  • 1 rote Zwiebel
  • 4 rote Spitzpaprika
  • 2 Dosen Kidneybohnen (abgetropft)
  • 1 Packung passierte Tomaten
  • 1 Dose gehackte Tomaten
  • Paprika Pulver 
  • Chili Flocken / Chili Pulver mittelscharf
  • 1 Chili Schote
  • Kreuzkümmel gemahlen
  • Oregano
  • Thymian
  • Majoran
  • Meersalz
  • bunter Pfeffer
  • Rohrohrzucker
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1/2 Knoblauch Zehe
  • Öl zum anbraten
  • Abrieb einer Zitrone

Zeitaufwand 
30 Minuten + Vorbereitungszeit

Zubereitung
Die Soja Schnetzel in 300ml Gemüsebrühe aufkochen und dann für 10 Minuten quellen lassen. Sobald das Soja fertig ist die Gemüsebrühe abgießen und mit einem Messbecher auffangen, diese wird noch benötigt. Das Soja in einer heißen Pfanne mit Öl anbraten, mit Meersalz, buntem Pfeffer und Paprika würzen. Wenn es fertig gebraten ist zur Seite stellen.

Die Zwiebeln, Paprika und die Chili Schote klein würfeln und in einem Topf mit heißem Öl andünsten. Dann direkt ordentlich mit Meersalz, buntem Pfeffer, Kreuzkümmel, Paprika Pulver, Chili Pulver, Thymian, Oregano, Majoran, einer Prise Rohrohrzucker, Knoblauch und Lorbeerblättern würzen und alles zusammen mit andünsten. Nun gibt man in den Topf die passierten und gehackten Tomaten und den aufgefangenen Rest Gemüsebrühe dazu und lässt das Ganze aufkochen und dann weiter auf kleiner Flamme, etwa 20 Minuten köcheln lassen. Dann gibt man die Kidneybohnen , das fertig durchgebratene Soja und den Zitronenabrieb dazu, einmal alles aufkochen lassen. Zum Schluss abschmecken und eventuell noch einmal nachwürzen.
Fertig ist die Chili sin Carne. 


Passend dazu
Penne, Reis, Couscous, gefüllt im Pita, zu Nachos oder mit einem frischem Guacamole Topping

Verlinkt bei Creadienstag .

Lasst Euch unser Familienrezept schmecken.
Verena