Der Tag beginnt mit sommerlichen 18°C. Die
Luft ist warm und duftet herrlich nach Sommer und noch so viel mehr. Morgens
geweckt von dem kitzeln der Sonne an der Nasenspitze, aufgewacht, fertig
gemacht und das Picknick auf das Feld verlegt. Frühstücken in der Sonne,
umgeben von Weizen- Zuckerrüben- und Mais-Feldern die zu wachsen beginnen.
Umgeben von Pferden, Kühen, Feldhasen - das ist das Landleben mit all seinen
Facetten. Nach einem ausgiebigen Spaziergang wieder angelangt zu Hause, im
großen Garten. Die Katzen raus gelassen in die Sonne, das Radio angestellt, der
Kaffee läuft bereits durch und die Reismilch wartet auf den heißen Kaffee, die
Stühle in den Sonnenplatz gestellt, den Sandkasten aufgedeckt, noch schnell
etwas frisches Obst zurecht schneiden. Der Sohn spielt bereits im Garten und
schiebt seinen Rasenmäher quer durch die Wiese und die Gemüsebeete, schmeißt
die Gummistiefel hin und rennt weiter Barfuß durch den Löwenzahn und die
Gänseblümchen. Pflückt ein Gänseblümchen nach dem anderen, manchmal landen
welche in seinem Mund oder zum riechen an der kleinen Kindernase. Der Kaffee
ist fertig. Ich schnapp mir den Obstteller und laufe zu meinem Sohn in den
Garten. Breite eine Decke für uns aus inmitten der Wiese, unter dem Birnenbaum.
Der umwerfende Duft der Blüten des Apfelbaumes steigt in unsere Nasen, die Blätter rascheln,
die Sonne scheint etwas durch den Birnenbaum hindurch zu uns auf die Decke.
Einfach nur da sitzen, auf der Wiese und der Stille lauschen. Gekicher auf
meiner linken Seite von meinem Sohn, der gerade dabei versucht ist auf meinen
Rücken zu klettern. Wir spielen, wir kuscheln, wir umarmen uns. Stille und Gekicher
- sonst nichts. Zeit vergeht. Der Sohn reibt sich die müden kleinen
Kinderäuglein, nimmt sich seinen Affen zur Brust und drückt ihn ganz feste an
sich. "Mama Nacht" sagt er, was so viel bedeutet wie er ist jetzt
müde und möchte schlafen. Kaum ausgesprochen, legt er sich samt Affen auf den
Bauch und zieht mich an sich heran. Seine kleinen Kinderhände schieben sich
unter mein Shirt und suchen meine Brust. Er trinkt von meiner Milch, umarmt
dabei feste seinen Affen und gleichzeitig mich. Dieser verliebt, verträumte
Blick von ihm erwärmt mein Herz und lässt mich seufzen. Ich streichle über
seinen Kopf, durch seine langen gelockten hellblonden Haare. Seine Augen werden
schwerer, das Schlucken und der Atem wird langsamer. Ich nehme seinen Duft in
mich auf, dieser bekannte Geruch von ihm der mich glücklich sein lässt und mit
keinem anderen vergleichbar ist. Der einzigartige Geruch meines Kindes. Ich halte seine
kleine Kinderhand und küsse liebevoll seine Stirn - während ich seine Seele
nähre. Mit jeder Mahlzeit nähre ich nicht nur seinen Körper sondern auch seine Seele. Jeder Tropfen meiner Milch lässt ihn tiefer in den Schlaf fallen bis er
schließlich ablässt und mit einem breiten grinsen und einem friedvoll
zufriedenem Gesicht eingeschlafen ist. Welch wundervolle Gabe der Natur, das
mich befähigt mein Kind durch meinen Körper in den Schlaf zu befördern, auf
ganz natürliche Weise. Ich bleibe noch etwas liegen bei ihm und setze mich dann
in die Sonne. Diese Zeit, in der er nun friedlich vor sich hin träumt nutze ich
um selbst etwas für mich zutun - auch wenn es nur das genießen der warmen Sonne
auf meinem Körper ist.
Da liegt er nun mein kleiner Sohn und
schläft unter Freiem Himmel, wie er es bereits letztes Jahr fast täglich tat.
Den Vögeln und Fröschen beim träumen lauschen, umgeben von Bienen, Käfern,
Fliegen, unserer Katzen und noch viel mehr Insekten. Er liegt im Schatten des
Birnenbaumes und von der durchdringenden Sonne und der frischen warmen Landluft
geküsst. Die Blätter rascheln, die Vögel singen, das Kind atmet leise. Die
Schwalben fliegen über unser Hausdach und zeigen prächtiges Wetter an durch ihr
Flugverhalten. Die Arme mit welchen er sich Dunkelheit verschafft und Beine
ausgestreckt, umklammern liebevoll seinen Affen. Lange liegt er dort und
schlummert vor sich hin, bis ich sehe wie er vollkommen torkelnd beinahe noch
"schlafend wirkend" aber mit offenen Augen auf mich zu kommt. "Hallo Mama" ruft mir noch sein aller schönstes Lächeln zuwirft , sich
seinen Rasenmäher schnappt und erneut die Wiese mäht. Als hätte er quasi nicht
geschlafen und müsse seine Arbeit zuende erledigen. Das Torkeln gleicht wieder
normalen Schritten. Hellwach und gut gelaunt versinkt er wieder in sein Spiel
und Tun - erfreut sich an der Natur und ich mich mit ihm.
Welch ein Segen. Das Alles. Aber vor allem - Mein Kind.
Welch ein Segen. Das Alles. Aber vor allem - Mein Kind.
Verena
Sooo schön!
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