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Freitag, 17. Juli 2015

Kinder LandArt - im Juli

Die letzten Tage musste im Garten so einiges gemacht werden, der Sohn war uns wie immer sehr gut bei der anstehenden Gartenarbeit behilflich. Die Beete wurden gemacht und von Unkraut befreit. Die alten Holzbalken die die Vogelschutznetze der Erdbeeren trugen konnten auch aus den Beeten entfernt werden. Der Sohn half uns lange und viel und war die ganze Zeit über beschäftigt. Als wir eine Pause einlegten, bemerkte der Sohn die alten Holzbretter und Balken, die bereits eine ganze Weile auf der Wiese lagen, wir hatten sie dorthin gelegt. 

Unser Sohn begann fortan die Holzbalken und Holzbretter eines nach dem anderen, fein säuberlich übereinander zu stapeln, um sich etwas aus dem Holz zu bauen. Als ich bemerkte was er dort tat, ging ich kurz auf ihn zu und fragte was er denn baut aus den Brettern. Direkt darauf wurde mir aber wieder bewusst, dass ich diesen Schritt, der Unterbrechung, nicht hätte tun sollen da ich ihn durch meine Handlung - in seinem Freien Spiel unterbrach. Für einen kurzen Moment unterbrach er sein Freies Spiel und teilte mir mit was er baut, voller Stolz und bis über beide Ohren strahlend freute er sich darüber und wollte mich in sein tun integrieren. Ich teilte ihm meine Freude darüber mit und lies seiner Kreativität wieder den nötigen Freiraum und sich seiner Konzentration. Aus der Ferne betrachtete ich bei einem Kaffee das Geschehen und war mal wieder völlig begeistert von der Art und Weise wie er seine Kreativität auslebte. Es ist für mich jedes Mal aufs Neue völlig faszinierend anzusehen, mit welche Ästhetik, mit welchem Feingefühl und wie präzise er sich selbst etwas schafft nur aus Naturmaterialien - vollkommen allein im Freien Spiel. Weshalb das Freie Spiel einen so großen Stellenwert hat beschrieb ich bereits hier. 


Es entstand ein einmaliges Kunstwerk, aus Naturmaterialien, welche er sich im Garten zusammen suchte und auf den Holzbrettern auslegte in einer Präzision wie ich sie nicht von einem 2 jährigem Kind kannte. Jeder Stein lag akkurat in einer geraden Linie auf dem Brett, jede Birne lag penibel neben der anderen und auch die unterschiedlich breiten Holzbretter lagen wie drapiert aufeinander, in ihren unterschiedlichen Maserungen - er schaffte sich ein kleines Kunstwerk. Er schien sehr überlegt, als wüsste er genau wo welches Naturmaterial zu liegen haben muss um einen schönen Gesamteindruck zu schaffen. Peinlich genau und hoch konzentriert legte er seine Materialien ab. Immer wieder suchte er sich ein neues Material welches sich noch nicht auf den Brettern befand, rannte dann damit zu den Brettern, legte es sanft und vorsichtig an seinen Platz und begab sich wieder auf die Suche nach etwas Neuem. 

Dies zu beobachten war für mich ein purer Glücksmoment und sein LandArt Kunstwerk trieb mir vor Freude - Tränen in die Augen. Diese Momente sind die aller Schönsten.

Verlinkt bei den Naturkindern .

Verena


1 Kommentar :

  1. so wunderbare naturkunstwerke! sie strahlen so viel ruhe aus. schön!

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