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Mittwoch, 23. März 2016

Wochenbettchaos: Von Babykotze, Düsen-Jets und Stillorgien

Morgens, 7.00 Uhr im Familienbett vom Stillzwerg. 

Die Zwillingsjungs haben bereits gefrühstückt - Muttermilch und zwar so viel das der Großteil der Milch wieder herauskam. Natürlich auf Mamas Schultern, jeweils links und rechts gelandet und in ihren Haaren. Aber macht nix, denn dort befindet sich noch Babykotze von der Nacht und Mamas Shirt ist sichtlich nass. Die Windeln sind auch vollgefüllt und wollen gewechselt werden, aufstehen ist angesagt und zwar bevor sie den großen Bruder wecken, der neben Mama schnarchend weiter schläft. Der Vater ein Stück weiter, schnarcht so laut vor sich hin wie ein startender Düsen-Jet. Ja, sein lautes schnarchen lässt manchmal in der Nacht sogar die Zwillinge erschrecken. So laut das er mir nachts keine andere Möglichkeit lässt, als zu schreien "Hööööör bitte auf zu schnaaaaarchen", selbst mein Geschrei kommt nicht bei ihm an, aber Mama und die Zwillinge sind wach. 

Der erste Gang am Morgen gilt immer dem Anschalten der Kaffeemaschine. Müde? Ach was nein, es gilt zu überleben! Ich begreife erst jetzt welch ein Luxus das Durchschlafen zu Schwangerschaftszeiten war, zumindest was die letzten 5 Monate der Zwillingsschwangerschaft angeht, denn dies war die erste Zeit nach der Geburt meines ersten Sohnes (inzwischen 2 1/2 Jahre alt) in der ich nicht mehr stillte und in der ich eeeeeendlich durch schlief genau wie mein Sohn. Die 2 1/2 Jahre davor wurde jede Nacht ausgiebig gestillt. Nun mit Zwillingen muss ich an dieser Stelle denke ich nicht erklären wie oft ich nachts stille, man stelle sich ein Einlingskind vor und verdopple seine Stillzeit. Egal ob Tandem oder nacheinander sie kommen sowieso meist zur selben Zeit daher ist es für mich einfacher sie auch Tandem zu stillen. Natürlich meist in halb aufrechter Position, dabei kann man zwar weiter dösen oder schlafen aber ganz so bequem wie im Liegen mit nur einem Kind ist es schlicht und einfach dann doch nicht. Egal, ein Hoch auf die Muttermilch und meinen Körper der mich befähigt nicht noch jede Nacht mehrfach aufstehen zu müssen um Fläschchen zuzubereiten - nur Literweise Kaffee könnten diese Müdigkeit kompensieren. Kaffee, der Kaffee hat mich nun komplett aus dem Konzept gebracht. Während also die Maschine munter vor sich hin tröpfelt werden beide Zwillingsjungs im Badezimmer gewickelt, gesäubert, angezogen und auf ihre Decke ins Wohnzimmer gelegt - der Kaffee ist trinkfertig. Mama hat derweil noch den Pyjama an, schmeißt ihre Haare zu einem Dutt zusammen und behält das Shirt mit Babykotze einfach direkt an - denn es wird ohnehin gleich etwas darauf landen, egal ob Spucktuch oder nicht vorhanden. Irgendwann fällt einem der Geruch von Babykotze nicht mehr auf, er ist immer in der Luft. Wickeln, ja das macht die Babys hungrig. Stillen in Football-Stellung, oder auch genannt Rückenhaltung, gleichzeitig versteht sich. Zwei Brüste, zwei hungrige Babys, eine Mama die Multitasking fähig ist weshalb auch anders. Oder auch - "Einer stillt immer". Die Zwillinge feiern täglich kleine Stillorgien. Während ich so stille und meinen Blick durch die unaufgeräumte Wohnung schweifen lasse, versuche ich zu verdrängen das die Kliniktasche noch immer gepackt und zwischen geparkt im Esszimmer vor sich hin steht. Ja, vollkommen richtig. Geburt war vor 3 Wochen und die Tasche steht noch immer dort. In ihr befindet sich ohnehin nur Kram der derzeit nicht benötigt wird. Vielleicht nehme ich mir die kommenden Tage vor diese auszuräumen. Vielleicht nehme ich mir aber auch vor zu spülen, von Hand, denn eine Spülmaschine besitzen wir aus Platzgründen in unserer kleinen Küche nicht. Wie die Küche aussieht muss ich an dieser Stelle nicht beschreiben, ich möchte nur erwähnen das der Mann täglich kocht. Und jede, oder die meisten Frauen wissen was dies zu bedeuten hat. Um es mit den Worten meines Mannes zu beschreiben "Der Koch spült nicht". Aber wenn die Kochgehilfin auch nicht spült, wer zum Teufel macht es dann? Fragen über Fragen und keine Antworten. Dankbar bin ich dennoch, denn er zaubert täglich eine warme Mahlzeit auf den Tisch und das seit der Geburt der Zwillinge. Unsere Essgewohnheiten haben sich dennoch geändert, von "wir kochen nur frisch und regional" sind wir momentan weit weg. Wir befinden uns gerade in einer "Hauptsache-der-Magen-knurrt-nicht-Phase". Abwechslungsreich ist es auch noch, es gibt Nudeln mit Soße, Nudelpfanne, wieder Nudeln mit Soße, Pommes, Kartoffeln mit Spinat, Vorräte aus der Tiefkühltruhe die ich in der Schwangerschaft vorgekocht und eingefroren habe, mal wird bestellt und für die Vitamine gibt es täglich einen Smoothie oder Salat. Es gibt aber auch gesunde Gerichte die etwas mehr Aufwand benötigen. Smoothies sind sowieso genial, einfach klein schnibbeln was da ist, ab in den Mixer und trinken. Schnelles und gesundes kochen für Faule. Wenn der Sommer kommt ernähren wir uns wieder aus dem eigenen Bio-Garten und bis dahin gibt es ein paar Ausnahmen. 

Genau genommen befinden wir uns noch im Wochenbett und da widmen wir unsere Zeit den wichtigen Dingen - unseren drei Kindern. Wochenbettzeit ist Kuschelzeit, ist Entspannungszeit, ist Rückbildungszeit, ist Kennenlernzeit. Im Wochenbett genießen wir unser neues Leben zu fünft, als Familie. Alles andere ist in dieser Zeit nebensächlich. Der Haushalt wird zwischendurch gemacht. Wenn die Zwillinge schlafen und wir nicht gerade mitschlafen, oder unseren großen Sohn bespaßen und immer dann, wenn sich gerade ein kleines Zeitfenster ergibt. 

Der Stillzwerg

Der Text beinhaltet Ironie. 

Montag, 21. März 2016

Bonding - Wo (Ver)Bindung entsteht bei Mama-Papa-Geschwisterkind

"Jedes Baby wird mit einem Bedürfnis nach Bindung geboren" - Nora Imlau 




9 Monate wurden meine Zwillinge in mir getragen, sie wurden von mir geschützt, erfuhren Wärme, Zuwendung und Liebe. Direkt nach ihrer Geburt suchten sie weiter die Nähe zu mir, auch so zu Papa und ihrem großen Bruder. Wir kuschelten uns die ersten 6 Stunden nach dem Kaiserschnitt aneinander, Brust an Brust, Körper an Körper, Herz an Herz. Dieses Band welches die gesamte Schwangerschaft durch die Nabelschnur bestand, besteht auch jetzt als unsichtbares Band weiterhin. Es verbindet uns miteinander, es lässt uns zu einem werden. Es ist eine starke Verbindung zwischen mir und meinen beiden Babys, genauso wie die Verbindung zwischen ihnen und ihrem Papa oder ihrem großen Bruder.

Der Beginn der Eltern-Kind-Beziehung


Nach meiner Not-Sectio die alles andere als schön für mich war, überreichte man mir meine beiden Zwillingsjungs. Das Gefühl war zu diesem Zeitpunkt ein vollkommen anderes wie nach der Geburt meines ersten Sohnes - es wurde durch die negative Geburt etwas gedämmt. Ich spürte Freude, tiefe Dankbarkeit, Liebe und unendliches Glück. Sofort legte ich mir meine beiden Zwillingsjungs auf die nackte Brust, Haut an Haut, ganz viel Körperkontakt, ganz viel Zuwendung, ihren Herzschlag hören und Mamas Herzschlag spüren, ich spürte ihre beiden warmen kleinen Körper auf meinem, sie stillten sich intuitiv, ich berührte ihre kleinen Hände, roch an ihren Köpfen und sog diesen wunderbar einzigartigen Neugebornenduft in mich ein. Dieser Duft lässt mein Herz höher schlagen, es ist das schönste Parfum überhaupt auf dieser Welt. Zu diesem Zeitpunkt entstand unsere Beziehung.


Bonding - Wo (Ver)Bindung entsteht


Mit dem ersten Bonding - was soviel heißt wie dem ersten Körperkontakt zwischen den Eltern und Kindern, entsteht eine tiefe (Ver)Bindung, die wichtigste und stärkste die ein Mensch im Laufe seines ganzen Lebens eingeht. Es schafft ein Urvertrauen bei den Neugeborenen. Es stärkt Mama, gibt Kraft und gibt den Babys ein Gefühl von Sicherheit.


Sich Zeit lassen, auf die Babys einlassen


Egal wie anstrengend, kräftezehrend oder traumatisch die Geburt war - negative Erlebnisse sollten von nun an beiseite geschoben werden, mit Blick nach vorne auf das Positive. Es nützt keinem was zurückzublicken und in der Vergabgenheit zu leben, von nun an zählt sich auf das Hier und Jetzt zu besinnen, zwei gesunde Kinder in den Armen zu halten, dieses große Glück zu genießen - mit allen Sinnen. Sie zu sehen, spüren, anzufassen, ihren Duft zu riechen, sie zu küssen und ihnen zu lauschen - sich einfach auf sie einzulassen mit jeder Sekunde und sich dabei soviel Zeit zu lassen wie es möglich ist. Den Haushalt Haushalt sein lassen. Das dreckige Geschirr dreckig sein lassen und den Teppich verkrümmelt sein lassen. Die Haare ungewaschen und den Pyjama angezogen lassen. Einfach da sein, für die Babyjungs, mit ihnen kuscheln, ihnen Liebe schenken, Aufmerksamkeit, Zuwendung und ganz viel Geborgenheit. All das ist was nun zähl. Zeit, Zeit sein lassen, ohne auf die Uhr zu sehen und sei noch ein Tag so schnell beendet. Er wurde durch das Schönste beendet durch das er auch angefangen hat - durch tiefe Liebe und Bindung.

Erstes intuitives Stillen 


Erstes stillen nach der Geburt schafft bereits eine tiefe Verbindung zu den Babys. Nach meiner Not-Sectio und ein paar Minuten Kuschelzeit fragte meine Hebamme mich "soll ich ihnen ein Baby anlegen, möchten sie es stillen"? Ich erwiderte das ich meine Jungs stillen möchte, aber sie nicht angelegt bekommen möchte sondern sie selbst entscheiden lasse wann sie sich das erste Mal stillen. Es war mir wichtig, dass sie dies beide aus eigenem Bedürfnis heraus tun, dass niemand anderes außer sie selbst entscheiden. Dies setzten wir genauso um. Ich legte mir beide Zwillingsjungs auf die nackte Brust, und lies sie meine Brustwarzen intuitiv und von alleine suchen. Natürlich dauert es etwas länger als wenn die Hebamme sie anlegt, aber dieser Moment ist jede Sekunde wert. Wenn diese kleinen Körper auf dem Mutterkörper liegen, nackt, die Muttermilch riechend und danach suchend. Wenn sie die Brustwarzen aus eigener Kraft finden, ihren Mund weit öffnen und ihn über die Warze stülpen, daran das erste Mal aus eigener Kraft saugen - Das ist ein wahrer großer Glücksmoment. Das erste Stillen trägt sehr zum Bonding zwischen Mutter und ihren Kindern bei und es regt die Milchbildung auf ganz natürliche Weise an. Es schafft einen Grundstein zwischen ihnen. Es ist der Beginn der Mutter-Kinder-Beziehung. 

Wiederholungen


Wann immer Zeit ist, tagsüber wie nachts - sich seine nackten Kinder nehmen und auf die nackte Brust legen. Wiederholungen schaffen Bindung, eine Verbindung. Sich dabei von keinem drängen lassen, die Klingel ausschalten, das Handy lautlos stellen, und die Kuschelzeit mit seinen Kindern genießen. Bestenfalls die Kuschelzeit als gesamte Familie genießen - mit Papa und dem Geschwisterkind. 

Papa-Bonding und Geschwisterkind-Bonding


Auch Papas und Geschwisterkinder profitieren ungemein von dem Baby-Bonding. Für Papas die tagsüber arbeiten gehen, ist es nützlich ihnen abends alleine Zeit mit den Kindern zu gewähren und sich als Mama etwas zurück zu ziehen, vielleicht ein wenig die Augen zu schließen während Papa Zeit mit den Babys verbringt. Papas Hautkontakt mit den Babys ist genauso wichtig, genauso bedeutsam wie der mit Mama. Die Babys spüren Papas Wärme, Zuneigung, Liebe, Papas Brusthaare, seinen Herzschlag der noch sehr unbekannt ist im Gegensatz zu dem von Mama den sie knapp 9 Monate spürten wie hörten, sie riechen Papa, hören seine Stimme und fühlen seine großen Hände.

Genauso entsteht eine Verbindung zwischen dem Geschwisterkind und den Babys. Sie müssen sich erst kennen lernen, noch sind sie sich alle etwas fremd. Die Stimme des großen Bruders ist ihnen bereits aus dem Mutterleib bekannt und vertraut, aber sein Geruch, seine Berührungen, seine nackte Haut an ihrer und sein kleiner Mund an ihren kleinen Babyköpfen ist ihnen noch unbekannt. Auch hier sollte man allen drei Kindern Zeit geben, sich nach ihrem Zeitplan richten, nach ihren Bedürfnissen, nach ihrem verlangen nach Körperkontakt. All das schafft eine positive Verbindung zu Papa und dem Geschwisterkind.

Bei dem Geschwisterkind ist darauf zu achten, dass das Bonding aus eigenem Interesse und nach eigenem Verlangen des Geschwisterkindes entsteht und nicht nach dem der Eltern. Möchte mein Kind Berührungen zu seinen Brüdern, oder mag es nicht gerne Berührungen? Man kennt und weis ja auch in etwa was das Kind mag oder nicht und sollte mit dem Kind darüber sprechen, es fragen oder vielleicht sagt das Kind von sich aus "ich möchte das Baby gerne im Arm halten" - so wie es bei uns ist. Möchte das Kind seine Geschwister aus eigenem Antrieb gerne in den Arm nehmen, mit ihnen kuscheln, sie festhalten und küssen, sie vielleicht auch nackt auf seine nackte Brust legen - dann ist der richtige Zeitpunkt für ein erstes Kennenlernen und Bonding mit seinen kleinen Brüdern. Dies muss nicht lange sein, richtet sich nach dem Geschwisterkind, nur so lange das Kind und es darf so oft wiederholt werden wie das Kind es möchte. Der verliebte Blick unseres Sohnes während des Geschwister-Bondings dabei war UNBEZAHLBAR und EINZIGARTIG SCHÖN anzusehen für uns Eltern. Mein kleines Herz machte während dessen Luftsprünge und ich verliebte mich für einen kurzen Moment ein zweites Mal in meinen großen Sohn. 




"Bonding - Die Schönste Art und Weise seinen Kindern außerhalb des Mutterleibes seine tiefe Liebe, Zuwendung und Geborgenheit zu schenken. " - Der Stillzwerg 
Der Stillzwerg

Sonntag, 20. März 2016

Hyperemesis Gravidarum

Um Euch im Wochenbett mit Artikeln zu versorgen, schrieb meine Bloggerkollegin des Blogs https://keinsbestellt2bekommen.wordpress.com/ einen Artikel zum Thema Hyperemesis Gravidarum für mich. Ela war in ihrer Zwillingsschwangerschaft selbst betroffen von der Krankheit und ich bat sie mir einen Artikel zu dem Thema zu schreiben. Ela beschreibt auf ihrem Blog wie sie vom Partygirl zur alleinerziehenden Zwillingsmutter wurde, über das Stillen und Tragen von Zwillingen und aus ihrem Alltag. Vielen Dank liebe Ela für diesen Artikel zu einem sehr wichtigem Thema.

Stell dir vor, du bist schwanger, du hast es dir so sehr gewünscht, doch du kannst dich nicht freuen. Seit einigen Tagen geht es dir schlecht, du bist extrem empfindlich was Gerüche angeht, deine Lieblingsspeisen ekeln dich an, du musst dich übergeben. Eigentlich klingt das bis hier her ganz normal, oder?
Viele Frauen leiden in der Frühschwangerschaft an diesen Symptomen.
Doch du bist nicht wie viele Frauen, du übergibst dich ständig, der Geruch deines Partners und deines Kindes lassen dich erneut würgen und zur Toilette rennen. Bereits mehr als 10 mal hast du dich an diesem Vormittag übergeben, und es werden noch viele weitere male dazu kommen. Dein Arzt sagt, das ist völlig in Ordnung, vielleicht hast du sogar etwas Übergewicht und leidest unter Sprüchen wie: „ Es ist doch gut das du jetzt noch etwas abnimmst, in der Schwangerschaft kommt eh noch genug dazu“. Es schmerzt so sehr, keiner will dir helfen, niemand nimmt dich ernst. Essen und Trinken werden zu unüberwindbaren Hürden, Duschen und Zähneputzen werden zu Tag füllenden Programmen. Deine Umwelt verstärkt durch ihr bloßes vorhanden sein deine unbändige Übelkeit.
Du kotzt und kotzt und kotzt. Es nimmt kein Ende, keiner kann Helfen, du weißt nicht was los ist...

Das alles klingt furchtbar und schrecklich. Die Einleitung ist frei erfunden aber viele Frauen und auch ich würden so oder so in der Art über ihrer Schwangerschaft berichten. Sie litten erkannt, oder auch unerkannt an der sogenannten Frühgestose „Hyperemesis Gravidarum“ ( folgend der Einfachheit mit HG abgekürzt), etwa 1-2 % aller Schwangeren leiden an HG, evtl ist die Dunkelziffer auf Grund von HG-bedingten Abbrüchen sowie falscher Diagnostik höher. Ich schätze die Anzahl auf ca. 3-5% in unterschiedlichen Ausprägungen. Doch hier geht es nicht um meine Sicht der Dinge sondern um Fakten. Betroffene Frauen brauchen wirklich Hilfe und darum geht es hier.

1. Was ist Hyperemesis Gravidarum?

Das Krankheitsbild definiert sich durch den Namen Hyperemesis bedeutet übersteigertes, unverhältnismäßiges Erbrechen, Gravidarum steht für die Schwangerschaft. Kurzum übermäßiges, extremes Erbrechen in der Schwangerschaft. Dieser Zustand stellt immer eine massive Gefährdung für die Mutter und das ungeborene Kind dar und erfordert eine umfangreiche medizinische Betreuung.
Symptome:
      die Betroffene übergibt sich mindestens 5 mal und noch öfter am Tag.
      Andauernde, extreme Übelkeit
      Gewichtsverlust von mindestens 5% des Ausgangsgewichts
      Exsikkos ( Austrocknung)
      Kreislaufprobleme ( niedriger Blutdruck,  erhöhter Puls)
      Keton-Nachweiß im Urin
      Elektrolytentgleisung
      oraler Acetongeruch


2. Wer ist betroffen?

Auch wenn man noch nicht weiß warum HG auftritt so gibt es doch einige Personengruppen die häufiger und stärker betroffen als andere Frauen. Dazu zählen Erstgebärende ( wobei es häufig in den Folgeschwangerschaften noch schlimmer zu werden scheint), Mehrlings-Schwangere, Frauen die Mädchen erwarten ( viele mir bekannte haben allerdings Jungs, ich halte diese These ebenfalls für fragwürdig), auch starke Adipositas, Allergieneigung, Frauen mit Essstörungen sowie Stoffwechselstörungen erkranken häufiger an HG. Auch Trophoblastenerkrankungen ( Probleme an der äußeren Fruchthöhle ) gehören zu den Faktoren die eine HG begünstigen. Eine psychische Komponente wird ebenfalls diskutiert, doch an dieser Stelle möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen das HG KEINE PSYCHISCHE ERKRANKUNG IST! Dennoch ist auch die mentale Belastung enorm. Betroffene Frauen leiden unter sozialer Isolation, stellen sich selbst und die Schwangerschaft in Frage, oft entwickeln sie eine Depression, ins besondere bei schweren Verläufen.

3. Wie sieht die Behandlung aus? Wie kann ich selber erkrankten Schwangeren helfen?

Grundlegend ist eine kombinierte Therapie aus Infusionen und der Gabe von Antiemetika, selten auch Psychopharmaka, zumindest sinnvoll, in den meisten Fällen jedoch unumgänglich. Viele Ärzte tun sich schwer mit der Medikamentenverordnung in der Schwangerschaft, ein Verweis auf Embryotox ( auch in der Stillzeit Gold wert), ist hier sicher angebracht, dort können sich Ärzte und auch Frauen telefonisch nach ausführlicher Anamnese beraten lassen, es gibt einige Medikamente die unbedenklich verordnet werden können. Die Infusionen umfassen in der Regel eine Kombination aus NaCl, Glukose sowie verschiedener Vitamine, um den durch die Mangelernährung entstandenen Mangel auszugleichen. In schlimmsten Fällen kann eine künstliche Ernährung fällig werden. Das wäre die medizinische Seite, die meisten Ärzte sind zumindest soweit, das die Patientinnen einigermaßen durch die Hochphasen kommen können. Doch viel wichtiger ist die emotionale und zwischenmenschliche Komponente.


Für HG-Patientinnen ist es unglaublich wichtig, das ihr Leiden ernst genommen wird. Ihnen hilft es nicht mit guten Ratschlägen wie dem berühmten Keks im Bett ( ich habe schon gewürgt bevor ich wach wurde, keine Chance für den Keks), Ingwer, frischer Luft oder Globuli zu kommen, auch das berühmte: „ Du bist schwanger, nicht krank, stell dich nicht so an“ hilft nicht und ist außerdem falsch. HG-Erkrankte sind ernsthaft krank, vergesst das nicht. Auch Sprüche wie dieser hier helfen nicht : „ du musst dein Kind nur annehmen, dann geht es dir besser, es ist einfach nur psychisch.“
Helfen könnt ihr, in dem ihr zuhört, Hilfe für alltägliche Dinge anbietet usw. Mehr ist nicht nötig.

4. Welche Ursachen hat HG?

Es werden viele verschiedene Ursachen diskutiert, doch bislang gibt es keine einheitliche Komponente, die auf alle betroffene zutreffen, abgesehen von der Tatsache das diese Frauen schwanger sind.
Derzeit werden folgende Ursachen diskutiert, daher ist es für erkrankte sinnvoll diese Dinge untersuchen zu lassen:
      Die Hormone Leptin, Wachstumshormone, Prolaktin, HCG, Progesteron und Östrogen
      Schilddrüsenprobleme
      Nebeniereninsuffizienz
      Veränderungen im Gastrointestinaltrakt und im Immunsystem
      Leberenzyme
      Mangelernährung
      psychologische Faktoren

Wenn man sich die Ursachen ansieht, dann wird deutlich das es sehr wahrscheinlich ist, das es eine größere hormonelle Geschichte ist, vor allem die ersten 3 Punkte machen das sehr deutlich, doch wie schon beschrieben, nicht alles trifft auf alle zu.

Was ist sonst noch wichtig?

Unterstützung ist ein wichtiger Faktor, neben Hilfe von Familie und Freuden kann man sich der virtuellen FB-Gruppe für betroffene Frauen anschließen. Auch gehört dazu eine Homepage mit umfangreichen weiteren Informationen, Berichten von betroffenen, Tipps wie man zusätzliche Hilfen beantragen kann, Empfehlungen von Ärzten und Kliniken. Auch gibt es einiges an Informationen die man sich herunter laden und verbreiten kann, diese Informationen umfassen allgemeine Flyer, sowie spezielle Informationen für Fachkräfte wie Ärzte, Krankenschwestern und Hebammen.
Noch immer werden zu viele Frauen nicht oder nur sehr widerwillige behandelt, man nimmt sie und ihr Leiden nicht ernst, schlimmer noch man stellt häufig die Einstellung zur Schwangerschaft in Frage, nicht selten endet eine HG-Schwangerschaft in einem Schwangerschaftsabbruch, viele betroffene haben Selbstmordgedanken oder wünschen sich ein Ende der Schwangerschaft, egal wie, viele Kinder werden vor dem Termin geholt, entweder durch Einleitung, häufiger jedoch auf Grund der schlechten körperlichen Situation, durch einen Kaiserschnitt.
Beziehungen zerbrechen, Familien zerstreiten sich, Freundschaften gehen verloren, alles nur weil die Last der HG zu schwer auf allen lastet.

Wenn ihr jemanden kennt, der an HG leiden könnte, macht ihn auf diese Krankheit aufmerksam, gebt Informationen weiter, und hört zu wenn es nötig ist. Ihr helft damit nicht nur einer Frau sondern vielen!


Mittwoch, 16. März 2016

Was eine frisch gebackene Dreifach-Mama im Wochenbett wirklich brauch

Um Euch auch im Wochenbett mit Blogartikeln zu versorgen schrieb meine Bloggerkollegin des Blogs http://urnaturaen.blogspot.de/ einen Artikel zum Thema Wochenbett für mich. Was benötigt eine frisch gebackene Dreifach-Mama in dieser besonderen Schonzeit am meisten. Als zweifach Mama schreibt sie auf Ihrem Blog, der einer meiner liebsten Blogs ist, über ein Familienleben zurück zu den Wurzeln, über pflanzliche Ernährung, die Heilende Natur und alles was zum Mutter sein und Mutter werden dazu gehört. 
Ich danke Dir von Herzen für Deine Worte meine Liebe. 

Das Glück kam gleich im Doppelpack, ich gratuliere sehr!


Kuschelzeit, Schonzeit, Bademantelzeit, Wochenbettzeit.
Die Kinder sind geboren, und mit ihnen auch du als Mutter. Es dauert eine
weile, bis der Körper realisiert, welche Anstrenung er gerade vollbracht
hat. Nach und nach werden die Zipperlein spürbar, die das Wochenbett mit
sich bringt. Die Rückbildung der Gebärrmutter bei einem Kaiserschnitt,
verläuft ganz anders und wesentlich langsamer.

Dich als Dreifach-Mama braucht man nicht mehr vom Sinn des Wochenbettes
überzeugen. Ich hoffe, in dieser Zeit erfährst du Unterstützung wo es nur
geht,
denn all die materiellen Geschenke, sind zwar schön und vielleicht auch
nützlich.

Was eine frisch gebackene Mama im Wochenbett aber wirklich braucht, ist:

Ruhe: Ich weiss, durch das Stillen ist man quasi unabkömmlich. Aber man
sieht, wieviel man eigentlich NICHT braucht bzw. die Kinder nicht brauchen.
Sie brauchen, wie du ganz passend mal gesagt hast. Mama. Brust. Liebe.
Warme Kleidung. Ein Bett. Alles andere kann warten!

Hilfe im Haushalt und bei Einkäufen: Lieber Papa, du schaffst das!

Entlastung beim Geschwisterkind: Jetzt ist Papazeit angesagt, schnapp dir
deinen Sohn und unternimmt was schönes!

Baby-bespassung: Während Mama mal duscht, isst oder sich frisch macht.
Papabonding ist so wunderbar, entlastet und erleichtert den Alltag.

Ein offenes Ohr und Lob: Ja, liebe Freunde, Blogleser und auch der Papa.
Bitte lasst es sie wissen, was Ihr denkt.


Alles andere kommt zu seiner Zeit oder wenn die Zeit reif ist.




Liebe Verena, nichts ist mehr wie früher!

Ich wünsche Dir Zeit,
Dich zu freuen und zu lachen,

die Zeit aus dem Leben
das Beste zu machen.

Ich wünsche Dir Zeit,
zu lieben, zu hoffen;

für Neues und Schönes
sei Dein Herz stets offen.
Ich wünsche Dir Zeit
zu haben zum Leben!



*" Hör auf Dein Herz, Deinen Verstand und Dein Gefühl, nicht gleich immer auf das, was andere sagen, meinen oder wie sie es besser machen würden."


Montag, 14. März 2016

Wie du mit deinen Zwillingen in 6 Wochen nach Kaiserschnitt in eine tolle Stillbeziehung startest

Um Euch auch im Wochenbett mit Blogartikeln zu versorgen, schrieb meine Bloggerkollegin Tabea (Kinderkrankenschwester und IBCLC Stillberaterin)von http://mama-baby-vision.de/ , die über Themen wie selbstbestimmte Geburt und Mama werden bloggt,  einen Artikel zum Thema Stillen für mich. Mit vielen nützlichen Tipps für das Stillen von Zwillingen nach einem  Kaiserschnitt und für einen erleichterten Start in die Stillzeit. Viel Spaß beim lesen und vielen dank an Dich Tabea. 


Liebe Verena. Erst noch einmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer Zwillinge. Nun haben sie euch ja echt überrascht mit der Geschwindigkeit, mit der sie bei euch gelandet sind. Da kam ja einiges anders als geplant oder gehofft. Als wir zuletzt dann ein wenig Zeit hatten in Ruhe zu telefonieren, hab ich mich riesig gefreut zu hören, dass sich das mit dem Stillen doch echt schnell eingependelt hat. Zur Zufriedenheit aller.

Stillzeit vom Stillzwerg - Bonus für die Zwillinge


So profitieren eure Zwillinge nun also davon, dass dein großer Stillzwerg so lange in den Genuss des Stillens kommen durfte. Du beschreibst, dass du schon gemerkt hast, dass sich deine Brust nach grade einer Woche fast anfühlt, wie damals nach vielleicht einem Jahr. Keine Spur mehr vom Milcheinschuss. Das ist wirklich völlig normal. Dein Körper musste sich gar nicht mehr "erinnern" lernen. Er hat es einfach voll drauf. Du kannst dennoch sicherstellen, dass die Zwillinge genug trinken, indem du darauf achtest, dass sie hörbar schlucken. Auch die Gewichtsentwicklung sollte Hebamme und Kinderarzt zufriedenstellen. Das kannst du unterstützen, indem du vor dem Anlegen eine Brustmassage machst. Die geht innerhalb einer halben Minute und sorgt dafür, dass deine Milch von Anfang an ganz leicht fließt. Außerdem wird sie fettreicher konnte man feststellen. Es ist total sinnvoll darauf zu achten, dass gerade euer kleiner Zwilling nach spätestens 3 Stunden ab Beginn der Mahlzeit wieder trinkt. Tun die Mäuse aber ja eh sagst du. Beim Clustern wird die Milch auch wieder fettreicher - also auch perfekt :D Dass du kaum noch was mitbekommst von der Milchproduktion ist, wie gesagt, eh normal. Dein Körper hatte ja - wenn man es genau nimmt - grad mal 4 Monate Pause vom Stillen. In dieser Zeit hatte er gar keine Zeit die "Rückbaumaßnahmen" anzugehen - wusste er doch, dass die Zwillinge längst auf dem Weg waren.

Spezialnahrung aus deiner Brust


Geboren sind sie nun zu einem Zeitpunkt, in dem dein Körper eine noch spezieller auf sie zugeschnittene Nahrung produziert. Sie nennt sich "Preterm-Milch" und wird von deinem Körper speziell für die zu früh geborenen Babys hergestellt. So bekommen sie die Inhaltsstoffe die sie jetzt so dringend brauchen. Beim Stillen erhalten deine Babys im Vergleich zu reif geborenen Babys mehr Antikörper, Stickstoff, Natrium, Chlorid, Eisen, Fettsäuren und Eiweiß. Nach 4 Wochen sind deine Babys deutlich reifer und auch dein Muttermilch ist es. Warum ich dir das erzähl? Weil es doch einfach bombastisch ist, wie dein Körper sich darauf einstellt, dass sie zu früh aus ihrem Nestchen geschubst wurden! Doch eigentlich hatten wir ja telefoniert, um zu überlegen, wie du das Stillen für dich noch besser anpassen kannst.

Schonung für dich - Versorgung für die Family


Nach dem Kaiserschnitt gibt es immer wieder Situationen, in denen die Schmerzen doch nochmal mehr werden. Es ist wichtig, dass du dich einfach noch schonst. Gerade heute, wo wir oft so weit weg wohnen von unseren Familien, ist die Versorgung gar nicht so einfach. Ein Care-Paket kann euch als Familie unterstützen gut versorgt zu werden. Wenn das schwierig möglich ist, denke ich aber grad auch an einen Service wie "Hello Fresh", der es deinem Mann einfacher macht für euch eine warme Mahlzeit auf den Tisch zu bekommen, ohne ständig auch noch einkaufen zu müssen. Außer er macht das gern natürlich. Soweit ich weiß haben die auch vegetarisch ... ein perfektes Geschenk, wenn für ein paar Wochen jeweils jemand für euch den Abopreis bezahlt. Oder ein paar Mahlzeiten von Gesund & Mutter? Ich finde das Projekt total genial - auch wenn ich als Stillberaterin sagen darf, dass es keine "stillfreundliche" Kost benötigt. Du darfst auch in der Stillzeit total nach Gusto essen. Über Alkohol und Rauchen brauchen wir ja nicht zu sprechen. Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Geschenke offen. Mit Zwillingen und nach einem Kaiserschnitt kannst du mit deinem Gynäkologen oder deiner Hebamme auch einen Antrag auf eine Haushaltshilfe bei der Krankenkasse stellen. Besonders geschickt ist es, wenn du - bei Genehmigung - eine Wochenbett-Doula findest. Oder eine Mütterpflegerin. Manche heißen auch Familien-Lotsinn. So stellst du sicher, dass sich eure Hilfe auf die besonderen Bedürfnisse die ihr im Wochenbett habt bereits bewusst eingestellt hat und euch gerne unterstützt. Eine Entlastung für euch als Familie hilft auch dir, dich wirklich weiter zu schonen.

Kein Orden fürs Schmerzen aushalten!


Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit stillverträgliche Schmerzmedikamente zu nehmen. Das solltest du wirklich in Anspruch nehmen. Es wird dir leichter fallen eine gute Position zum Stillen einzunehmen. Wenn du entspannt und schmerzfrei sitzt, beim Stillen, kann auch die Milch leichter fließen. Macht also doppelt Sinn! Einen Orden fürs Schmerzen aushalten gibt es eh nicht. Allerdings Schmerzpunkte ... denn dein Gehirn hat ein Schmerzgedächtnis und je tiefer sich der Schmerz eingräbt, desto schwieriger lässt er sich dann letztlich bekämpfen. Was du noch machen kannst ist, eines deiner Bauchbänder vom Beginn der Schwangerschaft rauszuholen. Die haben mit den Zwillingen sicherlich schon bald nicht mehr gepasst. Aber jetzt sollten sie. Ein Bauchband hält deinen Bauch gestützt und damit "hängt" das nicht alles so unangenehm an der Wunde. Wenn du immer wieder ein einseitiges Stechen hast, vor allem bei Bewegung, kann es auch sein, dass du da einen Knoten spürst ... auch das wird unter der Schmerztherapie oft ein bisschen besser. Und du hast ja auch noch deine Hebamme und deine Gyn - die kannst du ja auch jederzeit nochmal fragen. Was mit dem häufigen Stillen ja auch immer schnell Thema wird, ist das Stillen nachts. Schlaf ist so ziemlich das Allerheiligste. Deshalb ist es ganz wichtig, dass ihr euch eure Situation so anpasst, dass du möglichst schmerzfrei bist und schnell weiter schlafen kannst. Momentan stillt ihr ja noch viel in der Rückenhaltung. Das ist mit Zwillingen eh total angenehm. Tagsüber.

Die perfekte Stillposition für nachts


Nachts darfst du dich gern vom "intuitiven Stillen" inspirieren lassen. Das kann dir wirklich helfen in den Genuss der schlaffördernden Hormone zu kommen und die Wirkung voll auszuschöpfen. Die Hauptidee beim "intuitiven Stillen" ist eine Stillposition, in der die Mäuse ihre eigenen Reflexe nutzen können, um beim Stillen zu unterstützen. Warum ich dir die Position für nachts empfehle ist, weil du dabei nicht komplett sitzen musst, sondern zurückgelehnt in einer halb-aufrechten Position bist. Perfekt zum dösen. Dazu kann ich dir wärmstens empfehlen dir von jemanden ein langes Doomoo-Stillkissen schenken zu lassen. Es hat die Festigkeit, die du dazu brauchst. Und die behält es auch echt bei langem Gebrauch! Du legst es in U-Form um deinen Rücken. Dann brauchst du ein zweites Kissen. Das kann eines dieser geformten Kopfkissen aus Schaumstoff sein oder ein langes, viereckiges, sehr stabiles anderes Kissen. Dass kommt aufrecht in die Mitte vom U und stützt deinen Rücken der gesamten Länge nach. Du sitzt quasi wie eine Goddess. Deine Ellenbogen werden von den Schenkeln vom Stillkissen gestützt. Ich hab mal versucht dir das aufzuzeichnen ... das Foto dient als Unterstützung für die Erklärung. Kannst du dir vorstellen wie ich meine? In dieser Position seid ihr so super gestützt, dass ihr auch während dem Stillen einschlafen könnt. Eventuell brauchst du weitere Kissen für deinen Kopf oder an den Seiten. Pass dir das echt auch mit dem Winkel an deinen Körper an. Und jetzt kommt der Clou. Unter deine Kniekehlen machst du ein Rollenkissen oder eine Handtuchrolle. So kann sich deine Bauchdecke noch besser entspannen. Das sorgt dafür, dass du weniger Schmerzen hast. Das ist im Übrigen auch eine Stillposition die sich später bewährt hat, wenn die Kinder mal krank sind... Vielleicht bekommst du so den Schlaf, den du brauchst. Zusätzliche Schlafpausen am Tag sind eh immer sinnvoll! Da ist es für deinen Mann vermutlich am einfachsten, dich zu entlasten. Denn auch für ihn ist der Nachtschlaf echt wichtig! Und er profitiert bei Schlafunterbrechungen ja leider nicht von dem Hormoncocktail, der dir beim Einschlafen hilft. Über mögliche Szenarien mit Abpumpen und Füttern solltet ihr daher wirklich ein wenig später nachdenken. Empfohlen wird eine Wartezeit von 6-8 Wochen mit einigen weiteren Faktoren, die gegeben sein sollen, damit der Stillbeginn nicht gestört wird und sich weiter gut einspielen kann! Und das tut es bei euch ja grad. Deshalb wünsch ich dir von Herzen, dass das jetzt weiter so geht. Und ihr ganz wunderbar und gut unterstützt werdet. Herzliche Grüße von deiner Bloggerkollegin ~Tabea

Dienstag, 1. März 2016

Locker leicht vegan - Nusskuchen (ohne Öl, Soja, Margarine)

Lange gab es kein Rezept mehr von uns. Nach all der Gartenarbeit und Frischluft am Wochenende hatte ich mal wieder lust zu backen, aber es sollte ein Kuchen werden für den es nicht all zu viele Zutaten benötigt - schließlich war Sonntag - die Geschäfte waren geschlossen und es sollte schnell gehen.

Dieser Nusskuchen ist nicht nur locker, leicht, nussig, saftig und vegan, nein es ist der beste Nusskuchen den ich persönlich bisher gegessen habe. Die Konsistenz ist wirklich fluffig, fast göttlich und man würde nicht auf die Idee kommen das es sich bei diesem um einen komplett veganen Kuchen handelt. So kommt der Nusskuchen vollkommen ohne Ei, Butter und Milch aus. Noch dazu beinhaltet er weder Öl, Soja oder Margarine - eine dieser Zutaten ist meistens in veganen Kuchen enthalten! Aber nicht in diesem. Genial oder?  

Der Nusskuchen schmeckt besonders gut wenn er noch ein klein wenig warm ist, auch am 2.Tag schmeckt er als sei er gerade erst aus dem Ofen gehüpft.


Falls auch Ihr nun hunger auf diese süße Verlockung - namens Nusskuchen - habt dann schnappt Euch alle Zutaten und los gehts. Das Beste an diesem Kuchenrezept ist, dass man im Normalfall Alle der Zutaten immer zuhause hat. Perfekt also falls sich spontaner Besuch ankündigt, hervorragend für Sonntage oder wenn man hochschwanger Abends / Nachts noch hunger auf Kuchen bekommt ;-)


Zutaten für einen - Locker leicht veganen Nusskuchen (ohne Öl, ohne Soja und Margarine )

  • 150g gemahlene Nüsse ( ich habe Haselnüsse und Mandeln genommen )
  • 200g Grieß ( 150g Weichweizengrieß und 50g Hartweizengrieß )
  • 350ml Hafermilch mit Mandel ( oder einen Milchersatz eurer Wahl )
  • 1 EL Mehl
  • 1-2 EL Vollkorn Semmelbrösel
  • 150g Rohrohrzucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Päckchen Backpulver
  • Zimt

Zubereitung

Den Backofen auf 200°C Umluft vorheizen. Eine Kastenform mit Margarine einfetten und etwas Semmelbrösel hinein streuen. Nun alle trockenen Zutaten in eine große Schüssel geben, die Hafermilch hinzufügen und mixen. Der Teig ist von der Konsistenz sehr flüssig, dies muss so sein da der Grieß im Ofen ja noch weich werden muss. 

Den Nusskuchen bei 200°C Umluft ca. 40 Minuten backen.

Mit etwas Puderzucker, Schokolade oder Zuckerguss bestreichen und genießen.

Lasst ihn Euch schmecken und viel Spaß beim nachbacken.

Der Stillzwerg