Vor ein paar Tagen hatten mein Sohn und ich einen der wundervollsten Tage und schönsten Momente. Die Sonn schien, es war warm, die Blätter waren alle bunt gefärbt - es war der perfekte Herbsttag, es war der perfekte Mama-Sohn-Tag. Wir waren den Tag über draußen in der Natur spazieren und genossen unseren Tag zusammen, wie sonst auch. Zu Fuß an den Feldern, Kühen und Pferden entlang, den Traktoren bei ihrer Arbeit zuschauend, die Wärme, den Tag und die Stille genießend. Unsere Füße raschelten durch das Laub und die Blätter flogen durch die Lüfte. Eine Wiese belegt mit atemberaubenden bunten Blättern lud uns zum Verweilen ein. Über 1 1/2 Stunden saßen wir inmitten der bunten Blätter, auf der Wiese - mitten am Feld. Wir bauten Blätterhaufen, spielten Blätterfangen, Fangen, wir haben uns mit den Blättern abgeschmissen, der Sohn sprang in die Blätter, wir spielten Verstecken, sammelten Blätter und bastelten mit ihnen vor Ort.
Der Blätterhaufen war für meinen Sohn erst ein Müllauto und dann ein Haus. Durch eine Tür ging er in sein Blätterhaus und verweilte dort, er schlief in einem Bett und schaute durch das Fenster zu mir hinaus. In das Müllauto sprang er und lenkte mit einem Blätterlenkrad, dazu machte er Autogeräusche und fuhr den Müll weg. Diese wundervolle Gabe nennt sich Fantasie. Es ist faszinierend ihn bei seinem Freien Spiel einfach zuzuschauen ohne ihn dabei zu unterbrechen. Ein Haufen voller Blätter kann alles sein - in den Augen eines Kindes - Mal ein Müllauto oder Haus und beim nächsten Mal vielleicht ein Flugzeug oder eine Höhle.
Es sind die kleinen Dinge die mich glücklich machen, es sind die kleinen Dinge die man mit Geld niemals kaufen könnte. Kleine Dinge und Momente, wie einfach auf einer Wiese gefüllt mit bunten Blättern zu sitzen, die Sonne und Stille genießen zu können und meinem Sohn zuzusehen wie er spielt und voller Lebensfreude strahlt. Ihm dabei zuzusehen wie er tanzend den Herbsttag durchläuft, weil er sich darüber freut das die Sonne scheint. Das sind für mich wahre Glücksmomente und Tage.
Bei jedem Spaziergang erfreuen wir uns an der Farbvielfalt des Herbstes und an all den wunderschönen Blättern, die den Boden bedecken. Viel zu schade um weiterhin auf dem Boden zu liegen, sammeln sich täglich neue bunte Blätter bei uns zu Hause an.
Wohin mit all den bunten Blättern? Eine Idee für ein schnelles DIY - in Form von Bilderrahmen Verschönerung, habe ich heute für Euch. So sieht das Zuhause gleich nach Herbst aus und die Wand wirkt sofort wie neu.
Meine gesamte Wand kann ich Euch leider nicht zeigen, aufgrund der Familienbilder aber einen kleinen Einblick davon. Einige gemalte Kunstwerke meines Sohnes seht Ihr auch.
Benötigte Materialien
Bunte Blätter
Glanzlack Marker zB. von Edding in weiß
Ein Buch
Tesafilm
So wird es gemacht
Zuerst werden reichlich schöne, bunte Blätter in der Natur gesucht, gesammelt und mit nach Hause genommen, dass bereitet gerade den Kindern sehr viel Freude.
Die Blätter werden anschließend getrocknet. Dazu legt man die Blätter gerade in die Seiten eines dicken Buches, stellt etwas schweres auf das Buch und wartet 1-2 Tage ab.
Sobald die Blätter vollständig getrocknet sind bemalt man sie mit den Glanzlack Marker. Die Farbe ist sofort trocken.
Mit etwas Tesafilm, den man zusammenrollt und auf die Rückseite der Blätter klebt, haften dann die bunt bemalten Blätter an den Bilderrahmen oder dort wo Ihr sie haben möchtet.
Das war es auch schon. Verlinkt wurde dieser Beitrag bei den Naturkindern und im Creadienstag .
Fertig aufgehübscht ist Euer zu Hause.
Bereits in meiner Schwangerschaft stand für mich fest, ich möchte mein Kind stillen. Dies war mein absoluter Wunsch. Ich machte mir während der Schwangerschaft keinerlei Gedanken um das
Stillen, ich las keine Bücher und informierte mich auch nicht großartig
darüber, weil klar war das es ohnehin klappen wird - und das tat es. Meine
einzige Erwartung an mich selbst, während meiner Schwangerschaft, war der
Wunsch meinen Sohn 6 Monate stillen zu können.
Ich stillte meinen Sohn direkt nach der Geburt, das erste Mal intuitiv. Er
lag auf meinem nackten Oberkörper, suchte meine Brust und stillte sich. Diesen
Moment wie ich ihn das aller erste Mal von meiner flüssigen Liebe habe trinken
lassen vergesse ich niemals - es war der mit Abstand schönste Moment in meinem
Leben. Die Geburt war der zweit schönste Moment. So viele Gefühle und Emotionen
platzten in diesem Stillmoment aus mir heraus, ich weinte vor Glück eine ganze
Weile. Ich war so überwältigt von all dem und diesem kleinen Wesen welches aus
meiner Brust versucht zu trinken. Einen Tag später hatte ich meinen
Milcheinschuss, unsere Stillbeziehung begann.
Unsere Stillbeziehung änderte sich mit der Zeit nicht viel. Mit einem Jahr
wurde mein Sohn noch fast ausschließlich vollgestillt. Danach begann er langsam
zu essen und auch nur kleine Mengen, meine Muttermilch war noch immer seine
Hauptnahrungsquelle. Er wurde nach Bedarf, immer und überall gestillt auch noch
mit zwei Jahrenhttp://stillzwerg.blogspot.de/2015/04/unsere-stillbeziehung-mit-20-monaten.html.
Wir stillten immer dann wenn er danach verlangte, egal wo und egal wann, auch
in der Öffentlichkeit. Mir war dies nie unangenehm und die Blicke anderer, die mich und mein Kleinkind stillend in
der Öffentlichkeit sahen, störten mich nicht - denn ich wusste mein Sohn benötigt
es und es ist völlig normal.
Mit über 2 Jahren stillten wir morgens, über den Tag, abends, in der Nacht
und zum Einschlafstillen, nach dem Bedarf meines Sohnes. Die Stillmahlzeiten
waren unterschiedlich, an manchen Tagen war es nur 3-5 mal, an anderen Tagen
doppelt so viel und während Entwicklungsschüben und Krankheit wurde wieder
vollgestillt. Unser Sohn verweigerte in dieser Zeit immer jegliches Essen und
wollte ausschließlich gestillt werden, dies taten wir auch mit 2 Jahren noch.
Kurz nach seinem 2.Geburtstag wurde ich wieder schwanger und meine Milchmenge
verringerte sich ziemlich schnell bis sie gar komplett ausblieb und verstrich.
Ich bemerkte den Milchrückgang ziemlich schnell und auch mein Sohn sagte
schnell "Mama Milch ist ala ala (leer)". Die Brüste schmerzten
bereits eine ganze Weile, sie spannten und die Milch wurde immer weniger, auch
das nuckeln bereitete mir zu Anfang der Schwangerschaft schon schmerzen. Zu dem
Zeitpunkt als mein Sohn mir sagte die Milch ist leer, wussten wir noch nicht
das ich wieder schwanger bin, erst einen Monat später machte ich einen
Schwangerschaftstest und es war in der Tat so.
Anfangs stillten wir in der Schwangerschaft noch normal wie sonst, bis die
Milch anders schmeckte, immer weniger wurde und irgendwann ganz ausblieb. Wir
verringerten langsam die Stillmahlzeiten und die Häufigkeit. Ich bot ihm die
Brust nicht mehr aktiv an aber verweigerte sie ihm auch nicht wenn er danach
fragte. Dies führte zu einem langsamen und selbstbestimmten Abstillprozess, den
ich mir so immer gewünscht habe. Das Stillen tat plötzlich unheimlich weh,
bereitete mir Schmerzen, war unangenehm. Ich sagte meinem Sohn das ich
schmerzen während des stillens habe. Die Milch blieb aus und wir stillten
weitere 2 Monate trocken weiter, noch tagsüber und nachts, dann nur noch zum
Einschlafstillen mittags wie abends. Generell fand unser Sohn immer nur durch
mich und das Einschlafstillen in den Schlaf. Bis er eines Abends danach
verlangte das sein Vater ihn ins Bett bringt. An diesem Abend schlief er
einfach so ein, ohne seine Muttermilch, ohne das Einschlafstillen und ohne
mich. Nach diesem Tag verlangte er auch nicht mehr nach dem Einschlafstillen,
sondern schlief auch bei mir die darauffolgenden Nächte ohne das Stillen ein - einfach so. Ein paar Tage vergingen bis ich bemerkte, dass wir gar nicht mehr stillen. Er
hatte seit Tagen nicht mehr nach der Brust verlangt und an ihr getrunken. Ab dem Zeitpunkt aß er
besser und schlief durch (ohne aufzuwachen um gestillt zu werden). Nach dem
26.Monat hat sich mein Sohn sanft, selbstbestimmt und auf natürliche Weise von
selbst abgestillt. Es war ein schleichender Prozess der etwa 2 Monate
andauerte, meine Schwangerschaft spielte dabei eine große Rolle. Wäre ich nicht
schwanger geworden und wäre meine Milch dadurch nicht komplett auf null zurück
gegangen, würden wir heute noch stillen. Ich hätte mir unheimlich gerne eine
längere Stillzeit als 26 Monate gewünscht und es fehlt mir auch sehr ihn nicht
mehr zu stillen. Hin und wieder fragt er mal kurz nach seiner
"Mamamilch", dann biete ich ihm an zu kuscheln und wir kuscheln, dass
akzeptiert er und damit ist er zufrieden. Es gab nie Tränen oder Protest, es ist einfach so passiert von einen Tag auf den anderen - ohne das ich mich auch nur im geringsten selbst darauf vorbereiten konnte. Komplett abgestillt ist er nicht und ich denke wenn ich ihn dann
stillen lassen würde würde er wieder stillen, aber der Schmerz ist unerträglich
und kaum auszuhalten für mich. Mehrfach hatte ich es versucht, aber es ging
nicht. Solche Schmerzen hatte ich noch nicht einmal zu Beginn unserer
Stillbeziehung.
Seit ca. 2 Wochen hat er nicht mehr nach seiner "Mamamilch" und
danach gefragt ob er bei mir "Mama trinken" darf. Es fehlt mir
unheimlich und es ist schwer loszulassen. Wir hatten eine traumhafte, innige,
liebevolle, schmerzfreie und wunderschöne Langzeitstillbeziehung. Ich blicke
mit einen weinenden und lachenden Auge auf unsere Zeit zurück und sie fehlt mir bereits jetzt. Es waren
wundervolle, einzigartige 26 Monate für uns beide die immer in meiner Erinnerung bleiben
werden. Und doch ist es auch ein Abschied, ein Loslassen, ein Akzeptieren, ein
Ende für meinen Sohn und mich. Vielleicht wird er sich wieder stillen
wenn die Zwillinge da sind, ich werde ihm geben was er benötigt.
26 Monate habe ich nicht nur Deinen Körper, sondern auch Deine Seele genährt.
Mit jedem Tropfen meiner flüssigen Liebe.
Ich danke Dir mein Sohn für diese Erfahrung, dieses Erlebnis voller
Geborgenheit. Ich danke Dir für die Momente voller tiefer und inniger Liebe.
Ich danke Dir für eine wundervolle Zeit in meinem und Deinem Leben, die sich mit nichts anderem vergleichen
lässt - für unsere Stillbeziehung.
Es ist bereits 3 Jahre her doch die
Erinnerungen an damals sind so präsent als wäre es gestern gewesen. In den 3
Jahren ist viel passiert, viel schönes, neues Leben entstand wir bekamen einen
Sohn und wurden dieses Jahr mit einer erneuten Schwangerschaft beschenkt. Neues
Leben entstand wo altes Leben beendet wurde. Um genau zu sein entstand sogar
3-fach neues Leben.
Im Jahre 2012 verlor ich 3 geliebte
Menschen. Drei Menschen die alles für mich waren, mein Leben, mein Lebenssinn,
mein Herz. Innerhalb kürzester Zeit musste ich 3 mal Abschied nehmen, ich
musste kämpfen, ich musste weinen, ich musste schreien, ich musste loslassen,
ich musste geliebte Hände los- und frei lassen. Ich musste auf 3 Beerdigungen
gehen, ich musste lernen damit umzugehen ohne daran zu zerbrechen, ich musste
eine Therapie machen die ich wieder abbrach weil es mich zerbrach. Ich musste
mich isolieren, ich musste alleine sein, ich musste die Stille ertragen, ich
musste sie gehen lassen völlig unvorbereitet ohne mich verabschieden zu können
- denn es war bereits zu spät.
Ich konnte mich nicht verabschieden. Ich
konnte ihnen nicht ein letztes Mal "ich liebe dich" sagen und ich
konnte mich nicht für all die wunderschöne Zeit die ich mit ihnen verbringen
durfte bedanken. Ihnen nicht sagen wie schön es mit ihnen war und wie sehr sie
mir etwas bedeuten. Ich konnte ihnen nicht ein aller letztes Mal mein
Herz schenken, ausschütten und mitgeben.
Ich hätte so gerne ein letztes Mal ihre
Stimme gehört, ihnen in die Augen gesehen, sie so festes umarmt wie es nur
geht, geküsst, über den Kopf gestreichelt, ihre warmen Hände gehalten und ein
paar Worte von ihnen gehört. All dies und noch so viel mehr hätte ich gerne erlebt. Es
war zu spät.
Ich hatte keinen guten Start in das Jahr
2012. Eine schwierige Zeit lag bereits hinter mir und es sollte nicht besser
werden.Im Januar 2012 verstarb
meine Oma, mütterlicherseits. Wenn ich mich an den Moment versuche zurück zu
erinnern ist alles nur verschwommen. Was ich weiß ist, dass ich einen Anruf
meines Vaters bekam, er teilte es mir mit, völlig unvorbereitet und noch nie
zuvor erhielt ich solch eine Nachricht, traf es mich zutiefst. Ich war im Schock
zustand, eine ganze Weile und ich erlitt einen Nervenzusammenbruch. Mein Freund
war sofort für mich da und auch mein Vater kam kurze Zeit später. Ich betäubte
sofort meine Nerven und Gedanken mit Tavor. Wollte nichts mehr wissen, nichts
spüren, nichts hören und niemanden sehen, den Schmerz nicht ertragen, einfach
wegspülen - weit weit weg. Ich war weg, ich war abwesend, ich war betäubt und
ich spürte nicht viel - nur so war dies erträglich. Kurze Zeit später fuhren
wir ins Krankenhaus, die ganze Familie war bereits da, ich war die letzte die
dazu kam doch viel von dem was passierte bekam ich nicht mit. Wir durften uns
verabschieden noch an dem Tag, bevor sie die lebenserhaltende Maschine abstellten - für immer. Verabschieden,
wenn die Nachricht noch gar nicht wirklich angekommen und verarbeiten werden
konnte fiel mir unfassbar schwer. Es erschien mir nicht wirklich, nicht real,
nicht begreiflich. Ich war wie gelähmt und noch immer im Schock zustand. Sie
war kurze Zeit zuvor zu Weihnachten bereits einmal im Krankenhaus und ich
konnte noch mit ihr reden, sie umarmen und ihr sagen, dass ich sie lieb habe,
ich konnte mich verabschieden. Ich betrat als letzte das Zimmer und ihr Bett,
nicht alleine dafür besaß ich nicht die Kraft. Ich glaube ich musste gestützt
werden von links und rechts. Der Anblick geht mir heute nicht mehr aus dem
Kopf, es war kein schöner Anblick sie so zu sehen. Die Erinnerungen sind sehr
verschwommen. Ich verabschiedete mich, ich umarmte sie, ich küsste sie auf die Wange und Stirn, ich sagte ihr, dass ich
sie liebe, ich gab ihr eine Kette von mir mit auf den Weg. An der Kette war ein
Edelstein mit einem Schutzengel eingeschliffen, den ich sonst trug. Ich musste
gestützt werden, ich wurde gehalten, ich wurde aufgefangen und umarmt. Ich weiß
nicht wie ich nachhause kam und wie die nachfolgenden Tage und Wochen abliefen,
sie gingen an mir vorüber wie ein Schleier. Aber ich erinnere mich noch sehr
genau welches Lied lief als ich die Nachricht am Telefon bekam und welches Lied
lief als wir vom Krankenhaus nachhause fuhren, nachdem ich sie das letzte Mal
sah - meine geliebte Oma.
Ein halbes Jahr verging.Es war im Juli 2012.Die Zeit war schwer und noch immer von
Trauer, Leere und Schmerz gefüllt. So viele Fragen blieben offen. Meine
Gefühlswelt war durcheinander, ich stand still. Es gab wenige schöne Tage und
Momente. Mein Mann und ich beschlossen einen Tag in die Therme zu fahren, ohne
Handy, nicht erreichbar sein, einfach einen Tag für ein paar Stunden mal
abschalten zu können. Ich war jahrelang nicht mehr im Schwimmbad oder der
Therme gewesen und hielt dies für eine sehr gute Idee. Einen neuen Bikini
kaufte ich mir, dann verbrachten wir den Tag in der Therme. Es war wunderschön,
es war ablenkend, ich hatte Spaß, ich lachte wieder, ich war annähernd glücklich,
meine Gedanken waren frei, es tat mir einfach unendlich gut. Ich fühlte mich
wohl, sicher, geborgen und aufgehoben. Mein Mann war für mich da und gab mir
den nötigen Halt, ohne ihn wäre ich nicht mehr aus dem Haus gegangen. Es waren
die schönsten Stunden in der Therme seit langem und wir verließen die Therme
mit einem guten Gefühl, ein klein wenig Fröhlichkeit schlich sich sogar in mein
Gesicht. Im Anschluss wollten wir noch etwas Essen gehen, bevor wir nachhause
fuhren. Es war bereits Abend. Vor dem Restaurant stehend klingelte das Handy
meines Mannes, ich hatte meines Zuhause gelassen und seines war aus und wurde
gerade erst eingeschaltet. Mehrere Anrufe meines Vaters in Abwesenheit. Er war
aufgebracht, er war sauer weil er uns nicht erreichte, er machte sich Sorgen.
Er teilte mir mit das mein Opa, väterlicherseits im Krankenhaus liegt, es ihm
nicht gut ginge und wir ihn heute nicht mehr aber morgen besuchen kommen
sollen. Natürlich bestand ich darauf ihn noch am selben Tag besuchen zu wollen
aber man sagte mir ich solle erst morgen zu ihm, die meisten Familienmitglieder waren jedoch an
diesem Tag bereits bei ihm im Krankenhaus. Mit einem unwohlen Gefühl und den
Appetit verdorben machten wir uns auf den Heimweg. Meine Nerven waren völlig am
Ende. Der Tag war eine Achterbahn der Gefühle - erst ein Auf und dann ein
starker Abfall Hinunter, von 0 auf 100. Die Nacht war grausam, an Schlaf war
nicht zu denken ich wollte, dass die Nacht so schnell wie möglich endet um ihn
besuchen zu können. Als ich aufstand hatte ich bereits mehrere Anrufe in
Abwesenheit auf meinem Handy, von meiner Oma, Mutter, Vater und Onkel. Und
einer SMS in der stand, ich solle erst zurück rufen bevor ich ins Krankenhaus
zu meinem Opa fahre. Ich rief direkt meine Oma an weil ich dachte wir sollen zu
einer anderen Besuchs-Uhrzeit kommen. Mein Onkel ging ans Telefon, das war
seltsam denn normalerweise geht meine Oma an ihr Telefon. Er teilte mir mit das
mein Opa in der Juli-Nacht verstorben ist. Es traf mich wie ein Schlag und zog
mir den Boden unter den Füßen hinweg. Ich verstand nicht was los war und
passiert ist, sagte man mir doch am Tag zuvor es sei nichts Schlimmes und ich
solle ihn erst am nächsten Tag besuchen kommen. Hätte ich doch nur auf mein
Bauchgefühl und mein Herz gehört und nicht auf die leeren Worte der Familie. Es
war schlimm und die Situation lässt sich nicht in Worte fassen oder
beschreiben. Meine ganze Familie wusste und hat miterlebt wie sehr mich noch
immer der Tod meiner Oma belastete, jetzt kam der meines Opas hinzu. Das Fass
war so voll das es überlief. Die Familie und auch meine Oma legte mir nahe ihn
nicht besuchen zu kommen und nicht persönlich Abschied zu nehmen, sondern ihn
so in meiner Erinnerung zu behalten wie ich ihn kenne. Ich hätte dies in 2
Tagen tun können doch entschied mich, auch aufgrund dessen das mich noch immer
der Tod meiner Oma so stark belastete, nicht hinzugehen. Es fiel mir
unglaublich schwer, es belastet mich noch heute nicht bei ihm gewesen zu sein,
und ich mache mir starke Vorwürfe weil ich den Vortag nicht erreichbar war.
Weil ich den Tag in der Therme war, ohne Handy. Es belastet mich, dass ich
nicht auf mein Herz gehört habe, ihn nicht noch am Vortag besucht habe weil es
mir so gesagt wurde. Ich hätte ihn so gerne noch ein letztes Mal in den Arm
genommen, ihn geküsst und ihm gesagt, dass ich ihn über alles auf dieser Welt
liebe. Mein Opa war mein Herzensmensch und er hatte/hat einen unfassbar großen
Stellenwert in meinem Leben. Er war alles für mich zusammen mit seiner Frau,
meiner Oma. Meine Oma, sie ist mir geblieben als einzige Bezugsperson die mein
Herz und meine Seele berührt. Der Gedanke daran, gibt mir ein klein wenig der
Hoffnung zurück die mir genommen wurde.
Meine Emotionen, meine Gefühle, meinen
Körper und mein Herz betäubte ich wieder mit Tavor und anderen Medikamenten,
die mir verschrieben wurden. Nur so ertrug ich den Schmerz, die Trauer, die
Leere. Um mein Herz kümmerte sich mein Mann rührend - ohne den ich diese
schwere Zeit in meinem Leben niemals überstanden hätte. Er gab mir die Kraft, den
Halt, die Liebe und die Zuversicht weiter zu machen. Ohne Dich mein Schatz
hätte ich das nicht geschafft. Ich liebe Dich und ich danke Dir.
Nur zwei Wochen, nach dem Tod meines Opas
späterverstarb
ein weiterer Mensch in meinem Herzen und Leben.
Mein Leben stand 3-fach still - innerhalb
eines Jahres. Meine Welt stand still und mein Herz tat es auch. Wenn ich daran zurück denke und beim schreiben diesen Artikels weinte ich bei jeder Zeile, dass ist gut den Schmerz muss raus. Die Wunde die
in diesem Jahr aufriss ist riesig und es bleibt eine Lücke zurück die sich
nicht füllen lässt. Es bleibt Trauer und Schmerz zurück und sehr viel Leere.
Was bleibt ist die Erinnerung, die Hoffnung, die Freude an das Erlebte und
unendlich tiefe Liebe und Dankbarkeit an die wichtigsten Menschen in meinem
Leben.
Heute gibt es wieder einen kleinen Einblick in unseren Familienalltag. Wir machen mit bei 12 von 12 , einem Projekt von Draußen nur Kännchen, mit zwölf Fotos aus unserem Familienalltag am zwölften Tag des Monats.
Viel Spaß.
Ein wundervoller Morgen begann. Nach dem Frühstück zog es uns in den Garten, zu unseren Hühnern. Diese Farben - einfach traumhaft.
Zu Mittag gab es veganes Blumenkohl-Möhren-Curry.
Nach dem Mittagessen zogen wir uns dick an, kalt ist es draußen geworden und machten einen ausgiebigen Herbstspaziergang von mehreren Stunden. Entlang am Feld und durch den Wald, nur der Sohn, ich und die Natur.
Hungrig zuhause angekommen wünschte sich der Sohn Pfannekuchen, die bekam er. Die Heizung angedreht, die Kuschelsocken und Kerzen an, der koffeinfreie Kaffee läuft bereits durch die Maschine - jetzt ist Zeit für Gemütlichkeit.
Wir spielten noch einige Gesellschaftsspiele, unter anderem Erster Obstgarten von Haba und ließen den Tag zusammen mit Papa ausklingen.
Dies war ein kleiner Einblick in unseren heutigen Tag, wie war Eurer, womit habt Ihr ihn verbracht?
Durch unseren Tag zog sich eine Farbe - die schönste Jahreszeit, der Herbst, der Oktober.
Gestern las
ich diesen Artikel "Denn sie wussten nicht, was sie tun"dem
ich absolut zustimme und der mir seit dem nicht mehr aus dem Kopf geht. Wie oft
habe ich mir schon über genau dies meinen Kopf zerbrochen und in meinen
Gedankengängen bin ich immer und immer wieder zu derselben Schlussfolgerung
gekommen. Sie wussten es nicht besser und ich gehe sogar so weit das ich sage - Die ältere Generation ( Urgroßeltern, Großeltern, Eltern ...) hat ein absolutes Problem mit unserer heutigen bedürfnisorientierten Erziehung, und mit all dem was wir unseren Kindern heutzutage geben ( Nähe, Geborgenheit, Langzeitstillen, Tragen, Familienbett....) weil sie es "leider" nicht besser wussten. Mit ziemlicher Sicherheit es aber gerne anders gemacht hätten - wenn sie Uns heute mit unseren Kindern und in unserem Umgang mit unseren Kindern sehen.
Unsere Kinder von heute lassen sich nicht mit den Kindern von damals
vergleichen. Damals, als die Urgroßeltern, Großeltern, Eltern großgezogen
wurden. Sie lebten und bekamen ihre Kinder in einer Zeit "die vom grausigen
Erziehungsstil Johanna
Haarers geprägt waren. Die
Lungenfachärztin veröffentlichte 1934 ein Buch, welches zum bis heute
meistverkauften Erziehungsratgeber in Deutschland werden sollte: “Die deutsche
Mutter und ihr erstes Kind.” Die zentrale Botschaft: Kindern müsse von Geburt
an mit äußerster Härte und Unnachgiebigkeit begegnet werden. Schreit das Kind,
gab Haarer folgenden Rat: “Dann, liebe Mutter, werde hart! Fange nur
ja nicht an, das Kind aus dem Bett herauszunehmen, es zu tragen, zu wiegen, zu
fahren oder es auf dem Schoß zu halten, es gar zu stillen. Das Kind begreift
unglaublich rasch (…). Nach kurzer Zeit fordert es diese Beschäftigung mit ihm
als ein Recht, gibt keine Ruhe mehr, bis es wieder getragen, gewiegt oder
gefahren wird – und der kleine, aber unerbittliche Haustyrann ist fertig.” Diese Herangehensweise traf voll den
Zeitgeist. Schon seit der Industrialisierung, also weit vor der
NS-Zeit, war das Klima Babies und Kleinkindern gegenüber stetig kälter
geworden. So fielen Haarers
Thesen von Abhärtung und Distanz auf äußerst fruchtbaren Boden."- Zitat
von diekuckucks.net.
Die Kinder
von heute sind nicht mehr Körperlichen Strafen und dem Liebesentzug ausgesetzt.
Es hat sich viel verändert statt Härte und Strafe gilt nun die Devise sein Kind
mit Geborgenheit, Nähe, viel Liebe, Zuwendung und Aufmerksamkeit zu
überschütten. Genau dies ist die richtige Erziehung für unsere Kinder.
Die Eltern-Kind-Erziehung: Damals
Kinder von damals wurden unterdrückt, klein gehalten, sie durften sich
keine eigene Meinung bilden, sie sollten und mussten sich unterordnen den
Eltern gegenüber, sie hatten keine Rechte dafür aber viele Pflichten, sie
mussten gehorchen aufs Wort und durften keine Wiederrede geben. Ihre Kindheit
bestand aus Pflichten, Aufgaben, aus Strafen und Schlägen. Die Kinder wurden
geschlagen, verprügelt, sogar misshandelt. Folter statt Liebe, denn auch dies
ist eine Art von "Zuwendung". Es wurde gemacht, weil wahrscheinlich
alle dies so machten und man bekommt ja immer nur erzählt, dass es damals eben
so üblich war und auch bereits getan wurde. Ja, die Kinder von damals wurden
grausamen Erziehungsmethoden unterzogen die besagten das Kind nicht zu stillen,
tragen, hoch zunehmen, es nicht aus seinem Bett herauszuholen und sogar Ferbern
zu lassen. Die Kinder von damals wurden einem Liebesentzug ausgesetzt. Bloß
keine Nähe, Zuneigung, Beziehung und Liebe zu dem Kind aufbauen, denn dadurch
werden sie verzogen. Es wurde alles getan um die Mutter-Kind-Beziehung oder gar
Eltern-Kind-Beziehung mit grausamen Methoden zu zerstören und gar nicht erst
aufkommen zu lassen. Die Kinder galten als "kleine Tyrannen" und
wurden wie solche behandelt. Ich möchte hier nicht verallgemeinern und sagen,
dass alle Kinder diesen Methoden ausgesetzt wurden - aber es waren sehr viele.
Heute zeigt sich deren Auswirkung in Folge von vielen traumatischen und
psychologisch behandelbaren Patienten. Es sind die traumatisierten und
psychisch gestörten "kleinen Tyrannen" die "Kinder" von damals.
Meine eigene
Großeltern-Eltern-Kind-Erziehung
Auch ich bin ein Kind, geboren 1987, welches damals sehr wohl durch besagte
Methoden erzogen wurde. Es gab vieles was dazu diente die Eltern-Kind-Beziehung
zu zerstören. Es wurde täglich Macht ausgeübt und man musste sich dieser
unterordnen - ordnete man sich nicht unter, so wurde man bestraft. In welcher
Form auch immer tut hier nichts zur Sache. Damals wie heute, ist es noch immer
ein reiner Machtkampf, das "Kind" von damals welches ich war ist
heute 28 Jahre alt doch meine Meinung, meine Einstellung, meine Erziehung
meines Sohnes wird noch immer nicht akzeptiert, versucht zu unterdrücken, ja gar versucht zu ändern. Liebesentzug statt Liebe - dass war meine Erziehung. Es gab Kälte, Abstand, Desinteresse, es gab Macht, Strafen und
Gleichgültigkeit. Die Liebe wurde durch negative Gefühle kompensiert."(Kompensation
(Psychologie)) Mit Kompensation wird in der Psychologie eine Strategie bezeichnet,
mit der bewusst oder unbewusst versucht wird, eine echte oder eingebildete
Minderwertigkeit auszugleichen." - QuelleWikipedia. Das war die
Devise. Mir wurde mal gesagt "auch negative Gefühle sind eine Art
Zuneigung und Zuwendung", Gefühle habe ich bekommen nur die falschen. Ich
hätte mir jedoch das Gegenteil gewünscht. Heute weiß man, dass oben besagte Verhaltensmuster
und Erziehungsstile uns "Kinder von damals" langfristig schädigen und
traumatisieren. Sie machen uns kaputt und fressen uns innerlich auf - über
Jahrzehnte hinweg, oder gar unser ganzes Leben.
Die
Eltern-Kind-Beziehung : Heute
Die Kinder von heute erfahren Liebe, Zuwendung, Geborgenheit, Nähe, Wärme,
Interesse, Förderung und so viel mehr. Sie werden gestillt, getragen, sie schlafen im
Familienbett, sie werden bestärkt, motiviert, gefördert von klein auf, sie
erfahren Geborgenheit und jedes Familienmitglied hat den gleichen Stellenwert in der Familie.
Die Kinder von heute werden gesehen, gehört, sie werden verstanden, ihnen wird
zugehört, sie dürfen selbst entscheiden und haben Meinungsfreiheit. Ihnen wird
ein Raum geschaffen sich auszudrücken, zu entfalten, entwickeln, sich selbst zu
verwirklichen und sie sind sehr frei. Die Kinder von heute sollen und dürfen sich selbst finden und zu der
Persönlichkeit heranwachsen die sie sind. Kleine eigenständige Menschen, ab dem
ersten Tag der Geburt. Kinder von heute werden in ihrem Wesen und Sein, sie
werden als der Mensch der sie sind - akzeptiert und respektiert. Sie sind eigenständige und selbstbewusste Persönlichkeiten - weil man sie
dazu werden lässt und sie unterstützt. Beziehung statt
Erziehung heißt es heuteund damit sind wir auf dem richtigen Weg.
Man kann den Kindern gar nicht genug Liebe, Aufmerksamkeit, Nähe und Zuwendung
geben, sei es durch das Stillen, Tragen, Familienbett, sei es durch Motivation,
Freude, Mitgefühl, Respekt und Akzeptanz. Man kann Kinder gar nicht genug verwöhnen. Jeder erzieht seine Kinder auf eine andere Art und Weise, wichtig ist das sie intuitiv und aus dem Herzen heraus geschieht. Alles kann, nichts muss. Unsere Kinder spüren, dass sie
willkommen sind und das sie perfekt sind - genauso wie sie sind. Sie werden
bestärkt, ermutigt und auf ihrem Weg ins Leben von uns begleitet auf liebevolle
Art und Weise. All das was wir ihnen jeden Tag mit auf den Weg geben, dass
geben sie uns zurück - mit bedingungsloser Liebe, tiefer Dankbarkeit, Respekt
und Wertschätzung vor uns, mit Freude und einem strahlenden zufriedenen
Kindergesicht und mit dem Wissen das wir Eltern aus unserem Herzen gehandelt
haben. Das ist eine Bedürfnisorientierte Beziehung und Erziehung.
Meine Eltern-Kind-Beziehung zu meinem Sohn
Wenn ich an meine Eltern-Kind-Beziehung mit meinem Sohn denke, dann weis
ich, dass ich all diese Punkte erfülle. Ich schenke meinem Sohn und meinen
Kindern, mit jedem Tag, dass absolut krasse Gegenteil von meiner eigenen grausamen
Erziehung - weil ich weiß das sie dadurch zu gesunden, zufriedenen,
glücklichen, liebenden Menschen heran wachsen, die all diese Eigenschaften auch
ihren Kindern mit auf den Weg geben werden. Beziehung statt Erziehung und alle
Bedürfnisse jedes Familienmitgliedes achten, wertschätzen und akzeptieren das
ist unsere Devise. Ich möchte es besser machen als ich es selbst erlebt habe
und ich werde verdammt nochmal niemals handeln wie ich behandelt wurde. Kein
Kind auf Erden hat dies verdient, unsere Kinder sind das kostbarste was
wir besitzen und sie sollten jeden einzelnen Tag mit unserer gesamten Liebe überschüttet werden. Um den Artikel mit meinem Lieblings Zitat abzuschließen.
Ich glaube, dass Erziehung Liebe zum Ziel haben muss - Astrid Lindgren.
Danach handle ich mit jedem Tag, tief aus meiner Überzeugung und aus meinem Herzen heraus - für meine Kinder.
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Vor ein paar Tagen hat unser Sohn eine Doku über Ameisen gesehen, direkt darauf wollte er in den Garten und Ameisen suchen und beobachten - mit seinem Vater. Wir gingen direkt in den Garten, der Sohn schnappte sich seine kleine grüne Gartenschaufel und die Ameisensuche begann. Sie wühlten und buddelten im Garten, sie gruben die Erde um jeder jeweils mit seiner Schaufel. Unser Sohn lag sogar mitten im Gebüsch neben all den Brennnesseln.
Wir schnappten uns ein altes Glas, welches im Keller eingelagert war und befüllten es. Es entstand eine kleine Ameisenfarm im Glas.
Um Ameisen also genau beobachten zu können, bietet es sich an eine kleine "Ameisenfarm im Glas" zu bauen. Dies geht ganz schnell, der Sohn konnte die Ameisen in aller Ruhe beobachten ohne das sie wegkrabbeln und im Anschluss wurde das Glas wieder geleert und die Ameisen wieder an ihren Fundort im Garten zurückgebracht.
DIY für eine Ameisenfarm im Glas:
Die benötigten Materialien
Ein großes leeres Glas
Erde
Sand
Blätter
Schilf
Obst wie zB. Äpfel
Einige Waldameisen / Ameisen
Das Befüllen
Zuerst begibt man sich zusammen mit seinem Kind auf Ameisensuche. Am besten wird man unter Steinen fündig, denn darunter ist es schön warm und der Ameisen Lieblingsplatz. Nun füllt man in das leere Glas feuchte Erde (keine nasse), Steine, Schilf, Blätter und etwas Obst. Nun noch die Waldameisen / Ameisen vorsichtig in das Glas füllen und sie beobachten.
Nach einer ausgiebigen Beobachtungszeit werden die Ameisen wieder an ihren Ort zurück gebracht und das Glas vollständig geleert.
Wir gehen in die zweite Runde. Ihr habt Euch weitere Artikel aus Vätersicht gewünscht - hier ist er. Ein Gastartikel von meinem Mann, aus Vätersicht geschrieben.
Ich bin Björn, 32 und ein Helikopter-Vater. So könnte man es meinen. Und so werde ich sicherlich öffentlich als auch hinter der Hand genannt. Ja, ich gebe es zu. Ich bin ein Helikopter-Vater. Aber nur ein bisschen. Denn ich glaube von mir sagen zu können, dass ich eher die gesunde Form eines „klassischen“ Heli-Dads bin und nicht zu den extremen zähle.
Wenn ich an eine schöne, behütete und vor allem kindgerechte
Kindheit denke, dann denke ich vor allem an Freies Spiel, an nicht enden
wollende Nachmittage mit Freunden, ungebremstes Herumalbern, und Herumtrollen
in der Natur. Man könnte die Liste beliebig weiterführen. Was mir jedoch nicht
einmal im Entferntesten in den Sinn käme, wäre mein Kind mit endlosen
„Verpflichtungen“ zu quälen.Montag
Klavierstunden, Dienstag wahlweise Ballett oder Fußball, Mittwoch Geige und
Donnerstag Frühenglisch.Die Liste der
Grausamkeiten könnte ebenfalls beliebig ergänzt werden. Nur Verpflichtungen und keine Freizeit mehr.
Okay, das war jetzt zugebenermaßen ein Exkurs in die Extreme
des Helikopter-Kosmos. Aber fängt „Helikoptern“ nicht bereits schon im Kleinen
an? Warum darf ein Kind zum Beispiel keinen kleinen, schleimigen Regenwurm
obduzieren? Absolute Helikopter-Eltern, die Ihre Schützlinge womöglich noch in
den hippen frühkindlichen Naturwissenschaftskurs stecken würden anstatt vor die
Haustüre zu gehen, sehen darin höchstwahrscheinlich nur den Dreck, indem sich
der Wurm suhlt. All die Krankheitserreger. Igitt. Pfui.
Kriegsschau(Spiel)platz
Genau diese Eltern bekommen auch eine unfassbar hysterische
Panikattacke, wenn Junior auf dem Spielplatz mal eine Schippe Sand in den Mund
nimmt. Wie eklig. Diese Bakterien. Ach was, wahrscheinlich ist der Sand gar
verseucht und unglaublich toxisch, genau wie der Rasen auf dem man niemals Barfuß gehen darf. Nach dem Sand anfassen doch aber bitte die Hände mit einem Feuchttuch abwischen und all die fiesen Keime beseitigen. Viel gefährlicher sind eigentlich nur noch
diese gleichaltrigen, ebenfalls in die Windel machenden Individuen mit einer -
Achtung Ironie -angeborenen
Persönlichkeitsstörung und/oder ADHS, die dein Kind malträtieren, unterdrücken,
ihm das Schäufelchen und die Förmchen unter Gewaltanwendung abnehmen und so in
seiner Entwicklung massiv schaden.
Ich glaube ja, dass dahingehend was ganz anderes schädlich
ist. Diese Extrem-Helikopter. Diese Kampfhelikopter auf dem „Kriegsschauplatz“
Spielplatz. Jene Eltern, die lieber auf übelste Art und Weise jenes Kind
angehen, welches den Filius gerade von der Rutschleiter drängen will, anstatt
darauf zu setzen, dass sein Zweijähriger es schon schaffen wird, das ebenfalls
zweijährige, selbstverständlich "völlig verzogene Gör", in dessen Schranken zu weisen. Kinder müssen -
trotz der unglaublichen Begabung in punkto Vorbild und Nachahmung -Ihre eigenen Erfahrungen sammeln, diese durch
mehrmaliges Erleben einordnen und sich zunutze machen. Fürs Leben lernen. Und
das durch Erleben, nicht einzig durch Vorleben, Einschreiten und
Konventionieren.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?!
Doch wo bin ich jetzt ein Helikopter-Vater? Ich will in
punkto Kindheit und Erziehung einfach alles maximal perfekt gestalten. Ich
kümmere mich. Vielleicht zu viel. Ich feuere ihn an. Beim Schaukeln zum
Beispiel und beim Rutschen. Höher, weiter, schneller ist da die Devise. Das
hört sich dann fast schon an wie bei einem Fußballspiel meiner
Lieblingsmannschaft. Und ich rutsche mit. Ja, ich buddle auch im Sandkasten mit
und gebe mich als Bauleiter. Verrückt und für Außenstehende sicherlich manchmal
etwas verstörend. Wenn das nur alles
wäre. Ich trage meinen Sohn auf dem Arm, wenn er das will, obwohl er
längst laufen kann. Ich trage meinen Sohn in der Trage, wenn die Mutter mich denn auch mal lässt. Ich verwöhne ihn. Ich verhätschle ihn. Sogar nach Strich
und Faden. Ich habe - eigentlich ständig - Angst davor, dass ihm etwas
passieren könnte oder dass ihm irgendwas fehlt. Mein ständiges Fragen, ob es
ihm gut geht, ignoriert er bereits gekonnt. Das ist gefährlich. Also nicht das
Ignorieren. Eher meine Art. Für mich, mit meiner eigenenüberzogenen Erwartungshaltung an mich selbst
und für meinen Sohn. Denn Junior ist „erst“ zwei und doch ertappe ich mich des
Öfteren dabei, wie ich merke, dass er klar signalisiert seine Ruhe haben zu wollen.
Noch macht er nur die ein oder andere Zimmertüre zu mit den Worten „Weeeg Papa,
Tür zu, alleine pielen (spielen)“. Doch bald schon werden die Zeichen vehementer sein.
Was mache ich dann? Verfahre ich klar nach dem Motto:
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Soll ich Junior dauernd zum Schwimmen
schleppen? Mit ihm ein Lernspiel spielen? Irgendwas unternehmen um seine
Entwicklung zu fördern? Ich meine, besser einmal mehr als zu wenig fördern,
oder? Oder sollte ich ihn gerade einfach seine Welt alleine erforschen lassen und ein bisschen mehr wie seine Mutter handeln.
Vielleicht liegt er ja gerade einfach nur auf dem Boden, schaut an die Decke
und macht sich Gedanken über sich selbst und seine Umwelt im Kontext.
Freiräume gehören zur Kindheit
Ja, ich sollte ihn einfach machen lassen, ihn ein Stück weit
sich selbst überlassen und den Freiraum zur freien Entfaltung geben. Ich glaube
einfach, dass es mit Kindern ein Stück weit so ist, wie mit jungen Pflanzen.
Wenn man eine junge grüne Pflanze, die voller Kraft ist und das Leben noch vor
sich hat, überdüngt, dann wird sie sich niemals vollkommen entfalten und
strahlend blühen. Bis er groß ist versuche ich einfach weiterhin ein gesundes
Mittelmaß einzuhalten – zwischen Fördern und Fordern, zwischen Freiraum und
Erziehung. Und ich werde versuchen zu unterscheiden. Die wichtigen Dinge, von
den unwichtigen. Die bildungsspezifischen von den körperlichen und
seelischen.„Die Eltern sind heute
wahnsinnig stolz, wenn ihr Kind mit fünf Jahren rechnen und schreiben kann, und
fragen sich nicht, was denn eigentlich mit dem Rest ist, dem Körperlichen und
Seelischen“, vertritt Gabriele Pohl , Spieltherapeutin und Autorin von
„Kindheit - aufs Spiel gesetzt“, eine klare Meinung.
Da steckt viel Wahres drin. Wenn Junior dann mal „groß“ ist
und zur Schule geht ziehe ich vorsichtig ein erstes Zwischenfazit. Falls da
irgendwas nicht klappen sollte, habe ich immer noch eine
Extrem-Helikopter-Eltern-Waffe in der Hinterhand. Dann schreibe ich Filius’
Klassenlehrer eine böse Email – mit dem Schulleiter in CC. So viel „Sicherheit“
brauche ich dann doch.
Heute mache ich es kurz, denn es gibt gar nicht viel zu erzählen. Ich befinde mich aktuell in der 15.Schwangerschaftswoche, damit im Trimenon 2 mit den Zwillingsbauchbabys. Die beiden sind um die 9 cm groß, eines ist etwas größer und befindet sich damit bereits von der Entwicklung in der 16.Schwangerschaftswoche. Bisher ist der Größenunterschied "noch" in Ordnung, alles Weitere wird regelmäßig kontrolliert. Gerade der Größenunterschied muss bei eineiigen Zwillingen mit nur einer Plazenta, monochorial-diamnial, wie in unserem Fall immer kontrolliert werden. Sonst geht es mir und den Zwillingsbauchzwergen prima, ich habe keinerlei Schwangerschaftsbeschwerden und fühle mich fit.
Ende der 13.SSW bekamen wir auch das Geschlecht mitgeteilt. Dies ist ja für alle werdenden Eltern ein absolutes Highlight in ihrer Schwangerschaft. Wochenlang bangt man darauf hin, hat selbst eine Intuition vielleicht sogar ein Wunschgeschlecht. Dieser Moment in dem einen der Arzt das Geschlecht dann endlich mitteilt ist unfassbar und kaum in Worte zu fassen. Die Bauchzwerge sind ein Stück weit greifbarer, denn jetzt kann man kann sich an die Namensplanung machen, sofern man noch keinen hat, ans Einrichten der Zimmer, an die Babyausstattung sofern man nichts mehr hat und die Freude ist einfach noch größer.
Was wird es denn nun?
Wir bekommen zwei JUNGS. Damit ist unsere Familie mit 3 Jungs komplett. Wir beide haben uns absolut Jungs gewünscht und waren uns damit sofort einig. Obwohl mein Wunschgeschlecht zu der ersten Schwangerschaft ein Mädchen war, wir dann einen Jungen bekamen war das Geschlecht für uns perfekt. Ich würde heute niemals wieder tauschen wollen und habe mir in dieser Schwangerschaft von Anfang an zwei Jungs gewünscht, die wir nun bekommen. Klar, sagen die meisten Eltern auf die Frage "was wünscht Ihr Euch denn" immer die Worte "Hauptsache gesund" was ja auch stimmt, dennoch haben die meisten auch ihr Wunschgeschlecht. Meine Intuition war von Anfang an die Richtige, ich spürte ich würde Jungs bekommen. Auch hatte ich bereits zu Anfang der Zwillings-Schwangerschaft meine beiden Wunschnamen - Jungsnamen. Nur einer lag mit seiner Vermutung falsch, unser Sohn. Er sprach bereits zu Anfang meiner Schwangerschaft davon das "Baby Neu ein Mädchen ist" und ist heute noch davon überzeugt, dass in meinem Bauch zwei Mädchen sind. Ständig spricht er davon. Nicht das der Arzt sich geirrt hat und unser Sohn doch recht behält. Wir werden es sehen - spätestens bei der Geburt der Zwillinge.
Wir werden demnächst Eltern von 3 JUNGS sein - dass ist der absolute Wahnsinn. Die Namen haben wir, die Babyausstattung unseres Sohnes auch noch, somit muss nicht allzu viel neu dazu gekauft werden. An den süß gestrickten blauen Schühchen konnte ich auf einem Kindertrödel trotzdem nicht vorbei gehen. Es werden sicherlich noch ein paar Kleinigkeiten bei uns einziehen, schließlich brauchen wir doppelt so viele Klamotten für zwei Kinder und es bereitet einfach Freude.